Air Berlin hat auch im Sommer überraschend einen Verlust eingeflogen. Das Finanzpolster ist längst aufgebraucht, die Schulden steigen. Konzernchef Stefan Pichler sieht trotz Radikalkur kein Ende der Dauerkrise.
Air Berlin gibt nach roten Zahlen im üblicherweise boomenden Sommergeschäft die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Dauerkrise auf. „Auch das vierte Quartal wird für Air Berlin operativ noch keine Trendwende bringen“, sagte Konzernchef Stefan Pichler. Die Airline stecke mitten in der Neuausrichtung und zudem sei das Marktumfeld in der Branche wegen der Anschläge in der Türkei und anderen Urlaubsländern anspruchsvoll.
Air Berlin flog im dritten Quartal einen Fehlbetrag von 46 Millionen Euro ein nach 56 Millionen Euro Überschuss vor einem Jahr. Die Entwicklung ist überraschend, da Airlines im Sommer, wenn Urlauber massenweise an die Strände des Mittelmeers reisen, ordentlich Geld verdienen. Der große Rivale Lufthansa (Lufthansa Aktie) etwa erhöhte vor kurzem sogar seine Gewinnprognose für dieses Jahr. In der Branche gilt, dass die hohen Erträge aus dem Urlaubsquartal die Verluste im verkehrsarmen Winter ausgleichen müssen.
Und hier gibt es bei Air Berlin Experten zufolge viele Fragezeichen, da die Verluste aus den ersten neun Monaten sich auf 317 Millionen Euro summieren. Ein Finanzpolster bietet normalerweise das Eigenkapital, doch auch der Posten ist nach hohen Verlusten in den Vorjahren aufgezehrt - stattdessen stehen hier 987 Millionen Euro Miese. Und die Schulden türmen sich auf 927 Millionen Euro. Bislang ist jedoch die arabische Fluglinie Etihad, die 29 Prozent der Air-Berlin-Aktien hält, stets eingesprungen und hat Geld nachgeschossen.
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