Jahrelang soll Mastercard (Mastercard Aktie) in Großbritannien von Kunden überhöhte Gebühren kassiert haben. Nun sieht sich der Kreditkartenanbieter mit der größten Schadenersatzklage in der Geschichte des Landes konfrontiert.
Mastercard ist in Großbritannien auf umgerechnet knapp 16,7 Milliarden Euro (14 Milliarden Pfund) Schadenersatz verklagt worden. Dem US-Kreditkartenanbieter wird Gerichtsunterlagen vom Donnerstag zufolge vorgeworfen, mit überhöhten Gebühren für den Einsatz von Bank- oder Kreditkarten Verbraucher jahrelang indirekt geschadet zu haben.
Sollte der Klage stattgegeben werden, könnten rund 46 Millionen britische Verbraucher Ansprüche auf Entschädigung haben. Mastercard weist die Anschuldigungen zurück und kündigte an, sich entschieden dagegen zu wehren. Laut der Kanzlei Quinn Emanuel handelt es sich um die größte Schadenersatzklage in der Geschichte Großbritanniens.
Es soll eines der ersten britischen Verfahren im Stile von Sammelklagen werden, wie sie in den USA üblich sind. Zunächst hatte die Kanzlei, die ihre Klage auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs gegen Mastercard von 2014 stützt, sogar 19 Milliarden Pfund gefordert. Die Kreditkartenfirma weist die Vorwürfe zurück und kündigte in britischen Medien an, sich entschieden dagegen zur Wehr setzen zu wollen. Man werde die 600-seitige Klageschrift aber zunächst in Ruhe im Detail prüfen.
Der Klage vorausgegangen war ein Urteil der EU-Wettbewerbsbehörden aus dem Jahr 2014, nach dem Mastercard von 1992 bis 2008 von Geschäftsleuten zu hohe Gebühren für den Kreditkarten-Einsatz ihrer Kunden verlangt hat. Diese Kosten seien in Form von höheren Preisen an die Verbraucher weitergegeben worden, argumentiert der Kläger.
Bei ihm handelt es sich um den ehemaligen Ombudsmann für die britische Finanzbranche, Walter Merricks. Bis 2009 war er dafür zuständig, Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und den Instituten zu schlichten.
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