Schafft es BMW mit seinem neuen Luxus-Stromer i7 zu Tesla und Mercedes aufzuschließen? Institutionelle Investoren und Autoexperten bleiben skeptisch. Das zeigt sich auch deutlich am Kurs der BMW-Aktie.
BMW bietet erstmals seine 7er Luxuslimousine auch rein elektrisch an. Mit dem BMW i7 wollen die Münchner offenbar im Luxus-Stromer-Segment mitmischen und dem Tesla Model S und dem Mercedes EQS Konkurrenz machen.
BMW-Vertriebsvorstand Pieter Nota bezeichnete den i7 unlängst gegenüber Journalisten sogar als "die zurzeit einzige Luxuslimousine, die vollelektrisch ist". Die beiden Konkurrenten Mercedes EQS und Tesla Model S sind ihm offenbar nicht luxuriös genug.
An der Börse läuft es für BMW allerdings derzeit nicht rund: In den letzten sechs Monaten verlor die BMW-Aktie mehr als elf Prozent an Wert. Zum Vergleich: Die Tesla-Aktie gewann im selben Zeitraum rund sechs Prozent hinzu.
Außerdem werden die Bayern zunehmend von institutionellen Investoren kritisiert. So werfen Union Investment und Deka dem Münchner Autobauer laut dem Handelsblatt mangelnde Innovationskraft und Profitabilität vor.
Insbesondere der technologieoffene Ansatz der Münchner – die BMW 7er-Reihe wird es als Diesel, Benziner, Plug-in-Hybrid und reines Elektroauto geben – steht dabei häufig in der Kritik. Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Center Automotive Research, findet BMWs Doppelstrategie beispielsweise zu "zögerlich".
Die Bayern hätten "es versäumt sich rechtzeitig auf eine reine Elektroauto-Plattform – die typische Skateboard-Architektur – festzulegen. Erst ab 2025 wird die sogenannte 'Neue Klasse' bei den Münchnern zum Einsatz kommen", so Dudenhöffer im Gespräch mit wallstreet:online.
Andere Autobauer wie Mercedes, VW, Porsche, Tesla, Nio oder Polestar setzten hingegen längst auf reine Elektroauto-Plattformen. Diese haben gegenüber der BMW Kombinations-Plattformen laut Dudenhöffer "technische, wirtschaftliche und markenstrategische Vorteile".
Tatsächlich hat der i7 eine geringere Reichweite als die Konkurrenz: Der vollelektrische Luxus-Stromer aus Bayern kommt mit einer Batterieladung lediglich 625 Kilometer weit (WLTP). Die rein elektrische Reichweite (WLTP) des Mercedes EQS liegt hingegen bei 784 Kilometern. Das Tesla Model S kommt mit einer Batterieladung 650 Kilometer weit und der Lucid Air sogar mehr als 800 Kilometer.
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BMWs Technologieoffenheit bringt laut Dudenhöffer deutliche Kostennachteile mit sich und wirkt sich damit negativ auf die Profitabilität aus. "Die Q1-Ergebnisse von Tesla zeigen, dass man mit klarem Konzept erhebliche Gewinne mit Elektroautos erwirtschaften kann".
Ähnlich sieht dies auch Michael Muders, Fondsmanager von Union Investment. Die Technologieoffenheit der Bayern koste letztlich viel Geld. "BMW zahlt nun den Preis für seinen fehlenden Mut", so Muders gegenüber dem Handelsblatt.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion.
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