Der Chef des Rückversicherers hofft nach der US-Präsidentschaftswahl auf eine schnelle Rückkehr zu Sachfragen. Im Interview spricht er zudem über die tiefe Spaltung der USA und die Herausforderungen für Donald Trump.
Der 60-jährige Nikolaus von Bomhard führt den Dax-Konzern Munich Re (Munich Re Aktie) seit 2004. Mit Prämieneinnahmen (brutto) von 50,4 Milliarden Euro und 3,1 Milliarden Euro Gewinn in 2015 ist Munich Re der größte Rückversicherer der Welt.
Was ging Ihnen durch den Kopf als Sie von dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl gehört haben? Wie erleichtert/schockiert sind Sie?Ich bin vor allem erleichtert, dass der Wahlkampf nun zu Ende ist und hoffe sehr, dass die amerikanische Politik sich ab jetzt wieder mit Sachfragen beschäftigt.
Welche Auswirkungen erwarten Sie für die transatlantischen Beziehungen?Meine Hoffnung ist, dass die USA in internationalen Fragen ein berechenbarer Partner bleiben. Mehr Engagement wäre wünschenswert.
Wie sehen Sie die Chancen für das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP unter einem Präsidenten Trump?Ob TTIP politisch noch eine Chance hat, vermag ich nicht zu beurteilen, wirtschaftlich wünschenswert wäre es. Sorge macht mir die zunehmende Ablehnung von Globalisierung und Freihandel auf beiden Seiten des Atlantiks. Neue Handelsabkommen wie TTIP und Ceta werden bekämpft, bestehende Freihandelsvereinbarungen wie Nafta werden infrage gestellt. Auf seine Weise gehört auch der Brexit in diese Reihe. Der Trend zum Protektionismus ist ein Irrweg, der uns alle ärmer machen wird.
Was sind Ihre persönlichen Erwartungen an den neuen US-Präsidenten?In einer Welt, die als immer unsicherer erlebt wird, in der für immer mehr Konflikte eine Lösung nicht erkennbar ist, kommt den USA und deren Präsidenten eine bedeutende Führungsrolle zu. Ich wünsche mir, dass er diese Rolle zum Erhalt von Freiheit und Demokratie aktiv wahrnimmt.
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