Inflationsschutz: Inflation frisst Rendite: Was taugen inflationsgeschützte Anleihen?

Grundsätzlich seien inflationsgeschützte Anleihen eine sinnvolle Lösung, aber es gebe einen großen Haken! Der renommierte Börsen-Experte Peter Thilo Hasler erklärt, was Anleger jetzt wissen müssen!

Um der hohen Inflation zu begegnen, können Anleger Staatsanleihen mit Inflationsschutz ("Linker") kaufen. Diese tragen das Etikett "inflationsgeschützt" oder "inflationsindexiert".

Doch um welchen Preis? Der ausgewiesene Kapitalmarktexperte Peter Thilo Hasler meint, dass es grundsätzlich eine sinnvolle Lösung sei. "Es gibt sie schon seit vielen Jahrzehnten, meines Wissens nach seit den 1980er Jahren, als die Inflationsrate viel größer war", sagt Hasler.

"Es gibt jedoch eine Regel an der Börse: Wenn man etwas kriegt, muss man etwas hergeben", führt Hasler weiter aus. Für Anleger bedeute das konkret: "Inflationsschutz kostet Anleger Geld und macht nur Sinn, wenn die Inflationsrate auch weiter steigt."

Trete dieser Fall ein, gebe es eine höhere Verzinsung, so Hasler. Eine inflationsbereinigte Anleihe werde mehr Rendite aufweisen, wenn die Inflation stärker steigt, als es im Kurs eskomptiert (eingepreist) sei. Seiner Meinung nach mache es Sinn, wenn die Inflation auf zehn Prozent steige.

Folge ein Anleger allerdings der Prognose der EZB, dass die Inflation in 2023 auf 1,8 Prozent steige, mache es keinen Sinn, sich gegen etwas zu schützen, was nicht eintrete. "Es ist nur eine Versicherung", erklärt Börsen-Experte Hasler.

Trotzdem könne niemand die Inflation vorhersagen, es sei ungewiss. Für Hasler steht fest, ein Anleger müsse schon sehr risikoavers sein, um diese Form der Anlage zu wählen.

Maria Windisch, wallstreet:online Zentralredaktion