Gigaset streicht Stellen - 2012 negatives operatives Ergebnis erwartet

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der angeschlagene Telefonhersteller Gigaset wird im Rahmen seines Sparprogramms 279 Arbeitsplätzen in München und Bocholt streichen. Dieser Schritt werde mit Einmalkosten von etwa 20 Millionen Euro negativ zu Buche schlagen, kündigte das im TecDax notierte Unternehmen am Montag an. Gigaset leidet unter der Schuldenkrise und dem schwachen Euro-Dollar-Verhältnis, da die Einkaufsmärkte vor allem im US-Dollar-Raum liegen.

Für das laufende Jahr stellt Gigaset nun einen geringfügig negativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Aussicht. Ohne diesen Einmaleffekt dürfte das EBITDA positiv, jedoch deutlich unter dem des Vorjahres liegen. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, 2015 einen Umsatz von 500 Millionen bis 560 Millionen Euro und eine EBITDA-Marge von etwa 10 bis 13 Prozent zu erreichen.

Dank der Einigung mit Arbeitnehmervertretern beginnt der Umbau früher als geplant. Durch weitere Kürzungen von Sach- und Dienstleistungskosten kann das angekündigte Sparziel von jährlich mindestens 30 Millionen Euro erreicht werden. 207 Stellen sollen in Bocholt, 72 in München wegfallen. Dies seien 66 Stellen weniger als ursprünglich geplant, hieß es. Der Abbau werde über den Übertritt in eine Transfergesellschaft, vorzeitige Pensionierungen, Fluktuation und den Auslauf befristeter Verträge erfolgen. Darüber hinaus sollen nach wie vor zusätzlich 30 Arbeitsplätze außerhalb Deutschlands abgebaut werden.

Gigaset wird drei Geschäftsbereiche schaffen: Consumer Products, Geschäftskunden und Smart Home Lösungen. Sie werden künftig weitgehend selbstständig unternehmerisch tätig und ab dem kommenden Jahr Teil eines geplanten neuen Produktzentrums in Düsseldorf sein./fn/she