Terrorangst und Brexit machen Easyjet zu schaffen.
Donnerstag, 06.10.2016 14:48 von | Aufrufe: 2158

Gewinneinbruch bei Easyjet – Aktie im Sinkflug

Terrorangst und Brexit machen Easyjet zu schaffen. - © Shutterstock.com / Sorbis

Easyjet muss den ersten Gewinnrückgang seit 2009 hinnehmen. Dies teilte die britische Billigflug-Airline mit Sitz in Luton bei London am Donnerstag mit. Schuld seien nach Unternehmensangaben vor allem das Brexit-Votum und die Terroranschläge in Europa. Der Vorsteuergewinn dürfte im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 28 Prozent auf 490 Millionen bis 495 Millionen Pfund eingebrochen sein, umgerechnet also 556 Millionen bis 561 Millionen Euro. Der Rückgang fällt damit deutlich stärker aus als zuvor von Analysten erwartet wurde. Anleger reagierten enttäuscht auf die vorläufigen Zahlen.

Schwaches Pfund und Terroranschläge belasten

Im September beförderte die Ryanair-Rivalin 6,96 Millionen Passagiere. Das sind 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr, allerdings fiel die Auslastung der Maschinen schlechter aus. Diese ging um zwei Prozent auf 91,1 Prozent zurück – trotz günstigerer Ticketpreise. Je angebotenem Sitzplatz nahm das Unternehmen 8,7 Prozent weniger ein als noch ein Jahr zuvor.

Für den Gewinnrückgang seien nach Angaben des Unternehmens mehrere Faktoren verantwortlich. Zum einen wäre da das schwache britische Pfund als Folge des Brexit-Votums im Juni. Im Vergleich zum Vorjahr belaste die Währung das Ergebnis um rund 90 Millionen Pfund, teilte Easyjet mit. Auch für das gerade angelaufene Geschäftsjahr 2016/17 werde mit einer Belastung gerechnet, die nochmal so hoch ausfällt. Hinzu kommen außerdem die Terroranschläge von Paris, Brüssel, Nizza und Istanbul, die jedoch nicht nur Easyjet, sondern der gesamten Branche zu schaffen machen. Für allgemeine Verunsicherung sorgt außerdem der anstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.

Schwere Zeiten für Fluggesellschaften

Trotz allem will Easyjet eine Dividende auszahlen, die für das Geschäftsjahr 2015/16 die Hälfte des Nettogewinns betragen soll. Die vollständigen Zahlen werden am 15. November veröffentlicht. „Wir wurden in diesem Jahr unverhältnismäßig durch außergewöhnliche Ereignisse getroffen aber unser exzellentes Netzwerk, Kostenkontrolle und Einnahmeinitiativen sowie unsere starke Bilanz untermauern unser Vertrauen in das Geschäft“, kommentierte Easyjet-Chefin Carolyn McCall die Zahlen. „Das derzeitige Umfeld ist hart für alle Fluggesellschaften aber die Geschichte zeigt uns, dass die stärksten Fluggesellschaften in solchen Zeiten noch stärker werden“, so McCall weiter.

Aktie ist Schlusslicht im FTSE 100

An der Börse kamen die Zahlen gar nicht gut an. Bis zur Mittagszeit brach die Easyjet-Aktie an der Londoner Börse um 6,48 Prozent ein. Zur Stunde verzeichnet sie noch immer ein deutliches Minus von 6,14 Prozent und ist das Schlusslicht im britischen Leitindex FTSE 100.


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