Das Euro-Zeichen vor der EZB in Frankfurt.
Donnerstag, 31.08.2023 13:58 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 972

EZB vor Zinsentscheidung: Inflation in der Euro-Zone stagniert auf hohem Niveau

Das Euro-Zeichen vor der EZB in Frankfurt. © querbeet / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Die Verbraucherpreise in der EU sind erstmals seit Mai dieses Jahres nicht weiter gesunken. Ob die Zinswende jetzt kommt, ist fraglich.

Im August ist die Inflationsrate im Euroraum auf dem Niveau des Vormonats geblieben. Zu dieser Einschätzung kommt das europäische Statistikamt Eurostat. Demnach liegt die Inflationsrate für den August voraussichtlich bei 5,3 Prozent, gleich wie im Juli dieses Jahres. Noch im April dieses Jahres hatte die Teuerungsrate bei 7,0 Prozent gelegen, nach 6,9 Prozent im März und 8,5 Prozent im Februar. Seit Mai war die Inflationsrate drei Monate in Folge gesunken. Nun verharrt sie erstmals auf dem verhältnismäßig hohen Niveau vom Vormonat Juli.

Entlastung gab es wie bereit in den Vormonaten insbesondere bei den Energiepreisen: Sie fielen im Vergleich zum Juli um geschätzte 2,8 Prozentpunkte. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verzeichnen weiterhin die höchste Inflationsrate: Die Teuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug 9,8 Prozent und ist damit im Vergleich zum Juli um lediglich einen Prozentpunkt gesunken. Die Kerninflationsrate – also die Teuerungsrate ohne Energie, Nahrung, Alkohol und Tabak – erreichte derweil einen erwarteten Wert von 5,3 Prozent nach einem Wert von 5,5 Prozent im Vormonat.

Die Inflationsrate beeinflusst den geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB). Ihr oberstes Mandat ist Preisniveaustabilität, die per Definition bei einer Inflationsrate von zwei Prozent liegen sollte. Davon ist die Eurozone mit einem Wert von 6,1 Prozent aktuell weit entfernt. Laut Eurostat kommen mit 2,4 Prozent erwarteter Inflationsrate im August die EU-Staaten Belgien und Spanien diesem Ziel am nächsten. Deutschland liegt im August bei einer erwarteten Teuerungsquote von 6,4 Prozent. Diese ist damit den zweiten Monat in Folge wieder gesunken, nach einem Anstieg im Juni.

Die EZB steht nun vor der Herausforderung, mit dem nächsten Zinsentscheid im September die Inflation weiter einzudämmen, ohne der Konjunktur weitere Dämpfer zu verpassen. Bisher haben die europäischen Währungshüter die Leitzinsen für die Euro-Zone seit Juli 2022 schon neunmal um insgesamt 4,25 Prozentpunkte erhöht, zuletzt Ende Juli um 0,25 Punkte. Volker Schmieding, Chefvolkswirt Berenberg Bank glaubt, dass der Zinsgipfel in Sichtweite sei, wie der Business Insider berichtet.''Dafür gibt es drei Gründe: Die Zinsen sind bereits so hoch, dass sie die Konjunktur spürbar dämpfen. Die volle Bremswirkung kommt erst noch. Und drittens ist die Inflation sichtbar rückläufig'', analysiert Schmieding. Auch EZB-Ratsmitglied Martin Kazaks, bekannt als Anhänger einer harten Zinspolitik, schlug gegenüber dem Business Insider zurückhaltende Töne an: ''Wenn wir uns die kommenden Monate ansehen, dann werden die Zinssätze, wenn überhaupt, nur sehr geringfügig steigen''.

Autor: (ck) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion

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