Das Euro-Zeichen vor der EZB in Frankfurt.
Donnerstag, 10.09.2020 05:49 von | Aufrufe: 2542

EZB entscheidet über weiteres Vorgehen in Corona-Krise

Das Euro-Zeichen vor der EZB in Frankfurt. © querbeet / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Europas Währungshüter stemmen sich mit Milliarden gegen die beispiellose Konjunkturkrise infolge der Corona-Pandemie. Volkswirte gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Ratssitzung an diesem Donnerstag trotz bedenklich niedriger Inflation zunächst nicht noch einmal nachlegt. Die Ergebnisse der Beratungen in Frankfurt gibt die Notenbank am Nachmittag (13.45 Uhr) bekannt.

Die jüngsten Äußerungen von Mitgliedern des EZB-Rates deuteten eher auf ein Stillhalten, sagte Commerzbank (Commerzbank Aktie) -Ökonom Michael Schubert. BayernLB-Experten rechnen allenfalls im weiteren Jahresverlauf mit einer Ausweitung des Notkaufprogramms (PEPP). Im Dezember könnte die tatsächliche Situation der Wirtschaft deutlicher werden, "quasi nachdem sich der Staub des tiefen Einbruchs gelegt hat".

Anfang Juni hatte die EZB ihr Notkaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen um 600 Milliarden Euro auf 1,35 Billionen Euro fast verdoppelt. Die Mindestlaufzeit wurde um ein halbes Jahr bis mindestens Ende Juni 2021 verlängert. Die Wertpapierkäufe der Notenbank helfen Staaten wie Unternehmen: Sie müssen für ihre Papiere nicht so hohe Zinsen bieten, wenn eine Zentralbank als großer Käufer am Markt auftritt.

Hauptziel der EZB ist ein ausgewogenes Preisniveau bei einer mittelfristigen Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent. In der Corona-Krise hat sich der Trend zu schwachen Teuerungsraten verstärkt. Im August sanken die Verbraucherpreise in der Eurozone zum ersten Mal seit 2016 wieder. Die Inflationsrate fiel nach einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat auf minus 0,2 Prozent. Im Juli hatte die Rate noch bei plus 0,4 Prozent gelegen.

Sinkende Verbraucherpreise sind ein potenzielles Risiko für die Konjunktur. Sie können eine Abwärtsspirale auslösen, wenn Verbraucher und Unternehmen auf weiter fallende Preise spekulieren und Investitionen immer weiter nach hinten schieben./mar/DP/fba


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