Die Konkurrenz der Banken durch Finanz-Start-ups und Unternehmen wie Google (Alphabet A Aktie) und Amazon (Amazon Aktie) wächst. Auf der Handelsblatt Jahrestagung Privatkundengeschäft ist die Sorge der Banken groß, von ihnen abgehängt zu werden.
Einfach ist das Geschäft mit Privatkunden für die deutschen Banken derzeit nicht. Angesichts der Mini- und Negativzinsen schwinden die Margen, die Erträge in der einst stabilen Sparte bröckeln vielfach. Etliche private und genossenschaftliche Geldhäuser sowie Sparkassen haben deshalb zuletzt die Gebühren für ihre Girokonten verteuert, deutschlandweit werden hunderte Filialen geschlossen.
Obendrein gewinnen neue Konkurrenten wie die Smartphone-Bank N26 vor allem junge Kunden. Digitale Vermögensverwalter, „Robos Advice“ genannt, kümmern sich um Anlageportfolios. Der US-Onlinebezahldienst Paypal (PayPal Aktie) wird immer beliebter. Kurzum: Finanztechnologiefirmen, häufig Start-ups, agieren oft schneller und flexibler als etablierte Banken.
Doch nicht nur diese „Fintechs“, auch die großen Internetkonzerne wie Google und Amazon seien sehr große Wettbewerber für Banken, sagte Asoka Wöhrmann, Leiter Privatkunden Deutschland der Deutschen Bank, am Donnerstag auf der 22. Handelsblatt-Jahrestagung Privatkundengeschäft in Mainz. „Dieser Wettbewerb wird uns dramatisch verändern“.
Es gehe heute nicht mehr um den Wettbewerb zwischen den Banken und darum, das beste Produkt anzubieten, sondern um den einfachen Zugang des Kunden. Google und Amazon hätten durch einfache Lösungen die Ansprüche der Kunden verändert. Das hätten die Banken so in den vergangenen Jahren nicht geliefert, sagte Wöhrmann.
Das sieht auch André Bajorat, Chef des Fintechs Figo, so: Der Kunde erwarte erstklassige Nutzererfahrung, weil er durch das, was zum Beispiel Google und Facebook (Facebook Aktie) böten, verwöhnt sei. „Wenn Banken das nicht leisten, haben sie ein Problem in der Zukunft.“ Dafür müssten sich Banken auch mehr für Fintechs öffnen und „sich einer neuen Geschwindigkeit aussetzen“.
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