Könnte die hohe Inflationsrate auf Dauer doch zu einem ernsten Problem für die Aktienmärkte werden? Mit einem Statement von Luca Paolini, Chefstratege von Pictet Asset Management.
Vor fünf Tagen fragten wir Aktien-Experten, ob der prominente Investor Carl Icahn recht hätte mit seiner provokanten These: "Langfristig werden wir mit Sicherheit gegen die Wand fahren." Icahn sagte zudem: "Ich glaube wirklich, dass es eine Krise geben wird, so wie wir vorgehen, so wie wir Geld drucken, so wie wir in die Inflation gehen."
Carl Icahn nannte keinen Zeitpunkt, wann es soweit wäre, dass die Märkte "vor die Wand fahren" würden. Die meisten der von uns befragten Kapitalmarktexperten gingen davon aus, dass die Zentralbanken mittelfristig die Inflationsgefahr eindämmen könnten. Wenn ihnen das aber nicht gelänge, müssten die Märkte mit erheblichen Rücksetzern rechnen - ausgelöst durch deutliche Zinserhöhungen, so der Konsens der Experten.
Jetzt legt Luca Paolini (Foto), Chefstratege von Pictet, nach: „Die Inflation stellt ein erhebliches Risiko dar, da sie letztlich die Endnachfrage bremst (und damit die Erträge senkt) oder die Risikoprämien erhöht (die wiederum die KGVs senken), denn die Inflationsrate liegt derzeit sehr nahe an der Schmerzgrenze der Zentralbanken“, antwortete Paolini auf die Frage, welchen Crash-Risiken der Aktienmarkt zurzeit ausgesetzt sei.
Allerdings hieße das nicht, dass sich Aktienanleger jetzt schon zurückziehen sollten: „In einem Bullenmarkt steigen die Aktienmärkte in 75 Prozent aller Kalenderjahre, so dass es sich fast nie auszahlt, dort nicht engagiert zu sein. Es ist äußerst schwierig, den Zeitpunkt für eine Haussekorrektur zu bestimmen, aber es bedarf einer sehr euphorischen Anlegerstimmung und eines deutlichen Rückgangs der wirtschaftlichen Dynamik – beides sind Indikatoren, für die es jedoch derzeit keine eindeutigen Anzeichen gibt“, macht der Pictet-Experte Aktienanlegern Mut.
Gestern forderte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing vor dem Hintergrund der steigenden Inflation ein Ende der ultralockeren Geldpolitik: "Das vermeintliche Allheilmittel in den vergangenen Jahren - niedrige Zinsen bei vermeintlich stabilen Preisen - hat seine Wirkung verloren, denn jetzt kämpfen wir mit deren Nebenwirkungen", so Sewing laut dpa auf der "Euro Finance Week" in Frankfurt.
Die EZB pflegt das Narrativ, dass der Anstieg der Verbraucherpreise größtenteils mit Sonderfaktoren zu erklären sei. Zu diesen Faktoren gehöre laut der EZB die Erholung der Ölpreise nach dem Pandemie-Schock und die Lieferengpässe durch die gestiegene Nachfrage.
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