Der Niederländer übernimmt die Leitung bei Audi. In der Branche ist er bekannt – an den Finanzmärkten nicht. An Selbstbewusstsein mangelt es Schot nicht.
Es war eine kleine, feierliche Zeremonie. 2007 überreichte Bram Schot dem Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI, die „Schlüssel“ für sein neues Papa-Mobil, um das Bad in der Menge mit den Gläubigen auf dem Petersplatz adäquat genießen zu können.
Für die Karriere des Niederländers war die Audienz beim katholischen Kirchenoberhaupt zwar völlig bedeutungslos. Maximal eine Randnotiz in seiner Vita. Ihn persönlich hat das Treffen aber tief beeindruckt. Noch heute erzählt Schot die Anekdote gerne und verbucht den Besuch in den vatikanischen Gärten als einen der wichtigsten Augenblicke in seiner Karriere.
Das sagt viel aus über den Mann, der „mit sofortiger Wirkung“ an die Spitze von Audi rückt. Denn der 56-Jährige, der bisher als Vorstand den Vertrieb der Premium-Tochter von Volkswagen (VW Aktie) leitete, ist eigentlich niemand, der sich in die erste Reihe drängt.
Die Weltpremiere von neuen Modellen, sonst qua Amt Chefsache für den obersten Verkäufer einer Automarke, überlässt Schot schon mal profilierten Mitarbeitern. Er besitze die persönliche Größe, die Bühne zu teilen; sei ein empathischer Teamplayer, heißt es in Branchenkreisen.
Für seine neue Aufgabe kann Schot jedenfalls Unterstützung gebrauchen. Vielleicht benötigt er gar heiligen Beistand – so tief steckt Audi im Dieselsumpf. Mehr als zwei Jahre nach Bekanntwerden des Abgasbetrugs durch die Ingolstädter und die Wolfsburger Konzernmutter VW ist die Affäre alles andere als ausgestanden. Die Verhaftung von Audi-Chef Rupert Stadler, der mittlerweile beurlaubt ist und in Untersuchungshaft sitzt, markiert vielmehr einen neuen Höhepunkt in dem Skandal.
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