Eine Tübinger Kanzlei verlangt im Auftrag von Kleinaktionären Schadensersatz von Daimler (Daimler Aktie). Sie wirft Zetsche vor, in Sachen Abgasmanipulationen gelogen zu haben.
Nach Volkswagen (VW Aktie) muss sich nun auch Daimler im Dieselskandal auf eine Flut von Aktionärsklagen einstellen. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet, verlangt die Tübinger Kanzlei Tilp im Auftrag eines Kleinaktionärs Schadensersatz von Daimler.
Die Kanzlei, die im Dieselskandal auch zahlreiche VW-Aktionäre vertritt, wirft Daimler-Chef Zetsche vor, die Unwahrheit gesagt zu haben: Als sich Ende 2015 bei Volkswagen das riesige Desaster in Sachen Abgasmanipulationen abgezeichnet hatte, ging Zetsche schnell auf Distanz zu den Wolfsburger Kollegen. „Wir haben nicht betrogen“, sagte Zetsche damals. Daimler habe bei seine Dieselmotoren auch nicht manipuliert.
Doch Mitte Juni wurde bekannt, dass Daimler insgesamt 774.000 Autos in Europa zurückrufen muss.
Zwar kündigte Daimler, Widerspruch gegen den Rückruf einzureichen. Das hat aber keine aufschiebende Wirkung auf den Rückruf. Erweist sich Zetsches Aussage als falsch, wäre seine Zetsches Position als Konzernchef extrem beschädigt – und tausende weitere Aktionärsklagen könnten folgen.
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