Straßenschild der New Yorker Wall Street.
Donnerstag, 24.02.2022 20:15 von | Aufrufe: 974

Aktien New York: Dow leidet nach russischem Angriff - Nasdaq im Plus

Straßenschild der New Yorker Wall Street. pexels.com

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat am Donnerstag die Anleger an der Wall Street in Atem gehalten. Der Dow Jones Industrial steuerte zwei Stunden vor Schluss mit einem Abschlag von 1,76 Prozent auf 32 547,43 Punkte auf den sechsten Verlusttag in Folge zu. Binnen einer Woche hat er wegen des nun auch militärisch geführten Konflikts schon fast sieben Prozent eingebüßt. Die Kursgewinne, die er seit dem März 2021 erzielt hatte, sind mittlerweile verflogen.

Nachdem Russland eine Invasion begonnen hat, waren die Börsen am Donnerstag weltweit auf Talfahrt. Vor allem in Europa gab es einen Einbruch, die New Yorker Börsen hatten aber am Vortag im Verlauf schon Federn gelassen. Der marktbreite S&P 500 büßte am Donnerstag nun 0,81 Prozent auf 4191,38 Zähler ein. Vor allem Aktien aus dem Finanzsektor gehörten zu den großen Verlierern.

Der technologielastige Nasdaq 100 dagegen hob sich positiv ab. Nach seiner bisher besonders starken Talfahrt in diesem Jahr arbeitete er sich mit 0,51 Prozent ins Plus vor auf 13 578,46 Zähler. Dabei spekulierten Anleger darauf, dass der Ukraine-Konflikt den geldpolitischen Straffungskurs der Notenbanken wieder bremsen könnte. Die Tech-Branche gilt als relativ stark angewiesen auf niedrige Zinsen.

Von mehreren Seiten, darunter der Ukraine selbst und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, wurden Angriffe aus verschiedenen Richtungen gemeldet. "Die russische Invasion in der Ukraine ist eine ernste geopolitische Krise mit weitreichenden Folgen", sagte Analyst Kallum Pickering von der Bank Berenberg. Sie werde die kurzfristige Wirtschaftsleistung, insbesondere in Europa, beeinträchtigen und den globalen Anlegern einen zusätzlichen Anstoß geben, ihr Risikoengagement zu verringern.

Unternehmensspezifische Nachrichten spielten angesichts der marktbreiten Ausschläge nur die zweite Geige. Auch amerikanische Konjunkturdaten traten angesichts des Krieges in den Hintergrund. Die US-Wirtschaft war im Herbst etwas stärker gewachsen als bisher bekannt und gemessen an den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe hat sich die Lage am Arbeitsmarkt auf Wochensicht stärker als erwartet verbessert.

Am Markt wird befürchtet, dass die Anstiege der Öl- und Gaspreise im Zuge der Ukraine-Krise den internationalen Inflationsdruck noch erhöhen. Anfangs wurden US-Ölaktien am Donnerstag davon nochmals gestützt, im Verlauf aber drehten sie nach ihrem guten Lauf auch ins Minus. Im Dow verloren die Aktien von Chevron (Chevron Aktie) zum Beispiel zuletzt 1,9 Prozent.

Vor allem der Finanzsektor wurde international von der zugespitzten Lage in Mitleidenschaft gezogen. Neben den allgemeinen Sorgen, welche Folgen die Spannungen und Sanktionen nach sich ziehen, litten die Branchenwerte zusätzlich unter der Spekulation, dass die Notenbanken nun ihren geldpolitischen Spielraum nochmals überdenken könnten. Bis vor einigen Tagen waren Finanzwerte noch sehr begehrt gewesen wegen der Perspektive, dass die hohe Inflation die Zinsen nach oben treiben wird.

Dies führte in New York dazu, dass die Aktien von JPMorgan am Dow-Ende um 4,7 Prozent absackten. Die Papiere anderer Branchengrößen wie Citigroup , Bank of America und Wells Fargo verloren bis zu sechs Prozent.

Unter den Technologiewerten dagegen erholten sich viele von ihren frühen Verlusten. So waren die Papiere von Microsoft (Microsoft Aktie) , Intel (Intel Aktie) und Salesforce mit Kursgewinnen zwischen 1,7 und 4,8 Prozent die zuletzt größten unter den wenigen Dow-Gewinnern.


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Die Aktien von Ebay reduzierten einen zunächst viel deutlicheren Kursrutsch auf zuletzt 0,7 Prozent, nachdem die Online-Handelsplattform einen enttäuschenden Umsatzausblick auf das laufende Quartal gegeben hatte.

Besonders schwer unter Druck gerieten an der Nasdaq die Aktien des Reisebuchungs-Anbieters Booking Holding , die nach dessen Zahlen um fast zehn Prozent einbrachen. Am Markt hieß es, das vierte Quartal sei eigentlich in Ordnung gewesen. Experte Mario Lu von der britischen Bank Barclays verwies aber auf einen enttäuschenden Margenausblick.

Die in New York gehandelten Titel von Alibaba büßten etwa vier Prozent ein. Der chinesische Amazon-Konkurrent berichtete für das vergangene Quartal das langsamste Umsatzwachstum, seit Chinas Führung den heimischen Technologiesektor immer stärker kontrolliert. Chinesische Internet-Werte, die in New York gelistet sind, gerieten unter diesen Umständen allgemein unter Druck.

Bei Moderna sah es besser aus, die Papiere des Impfstoff-Herstellers erholten sich um 12,5 Prozent von ihrem jüngsten Rutsch auf das niedrigste Niveau seit April 2021. Die Biotechfirma verdient weiter glänzend an ihrem Corona-Impfstoff, wie der jüngste Zwischenbericht zeigte. Zudem hob der Biontech-Rivale für 2022 die Absatzprognose für seinen Corona-Impfstoff leicht an. Die Biontech-Anteile legten um sechs Prozent zu.

Ins Gespräch gerieten ansonsten noch US-Rüstungskonzerne als mögliche Profiteure der Kriegslage. Eindeutig war die Reaktion der Anleger in New York unter den Branchenwerten allerdings nicht: Die Papiere von Lockheed Martin bewegten sich zwar moderat mit 0,3 Prozent im Plus, jene von Raytheon zum Beispiel lagen aber mit 0,2 Prozent im Minus./tih/he

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