Bulle vor dem Eingang der Frankfurter Börse.
Freitag, 26.11.2021 15:06 von | Aufrufe: 1370

Aktien Frankfurt: Sorgen um neue Virusmutation drücken Dax tief ins Minus

Bulle vor dem Eingang der Frankfurter Börse. © Nikada / iStock Unreleased / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine neue und möglicherweise gefährlichere Coronavirus-Mutation im südlichen Afrika treibt die Anleger vor dem Wochenende in die Flucht. Der Dax verlor am Freitagnachmittag rund drei Prozent auf 15 434,96 Punkte, bei zeitweise weniger als 15 300 Punkten war er zuvor auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober gerutscht. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor zuletzt 2,53 Prozent auf 34 126,72 Punkte.

Damit erweisen sich jüngsten Stabilisierungsversuche als Strohfeuer, die Kurskorrektur von der jüngsten wochenlangen Kursrally geht mit beschleunigten Tempo weiter. Die wieder verschärfte Corona-Lage und die Konjunktursorgen hatten bereits Ende vergangener Woche für eine Zäsur gesorgt, nachdem der Dax im Zuge der Berichtssaison immer neue Hochs markiert hatte.

Mit dem aktuellen Kursverlusten steuert der angeschlagene deutsche Leitindex auf ein Minus für diese Woche von mehr als vier Prozent zu. Laut Charttechnikexperte Andreas-Büchler von Index Radar haben sich damit anfänglich "harmlose" Gewinnmitnahmen inzwischen in eine Ernst zu nehmende Konsolidierung verwandelt. Er hält sogar einen Rutsch bis auf 14 800 Punkte nicht für ausgeschlossen, womit sich die Gewinne der jüngsten Aufwärtsbewegung in Luft auflösen würden.

Experten befürchten nun, dass die Virus-Variante B.1.1.529 wegen ihrer vielen Mutationen auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech schaut sich die neue Variante aktuell an und rechnet spätestens in zwei Wochen mit Erkenntnissen.

Erste Länder wie Großbritannien und Israel schränkten bereits vorsorglich den Flugverkehr in die Staaten der Region ein und weitere Länder dürften folgen. Deutschland wird Südafrika ab der Nacht zu Samstag zum Virusvariantengebiet erklären, womit Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern dürfen. Unterdessen wurde in Belgien bereits bei einem Reisenden die Mutation nachgewiesen.

An den Börsen gingen die Nachrichten europaweit zulasten der Touristik- und Luftfahrtwerte. Im MDax rutschten die ohnehin corona-gebeutelten Lufthansa -Anteile auf ein Rekordtief ab - zuletzt standen sie noch mit gut zehneinhalb Prozent im Minus. Für Flugzeugbauer Airbus ging es auf dem letzten Dax-Platz ebenfalls um mehr als zehn Prozent abwärts. Auch Aktien des Triebswerksherstellers MTU und Anteile am Flughafenbetreiber Fraport (Fraport Aktie) verloren stark.

Dagegen waren als Corona-Gewinner geltende Papiere gefragt: Online-Werte wie Delivery Hero und Zalando , aber auch der Laborausrüster Sartorius , das Diagnostikunternehmen Qiagen (Qiagen Aktie) und der Pharmakonzern Merck KGaA (Merck KGaA Aktie) gehörten mit Gewinnen zwischen zwei und vier Prozent dazu. An der Dax-Spitze standen zuletzt die Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh mit rund 4,4 Prozent im Plus.

K+S -Aktien verloren fast fünf Prozent. Der Düngerkonzern kann zwar mit Blick auf die Zweifel der Finanzaufsicht Bafin an der Bilanz für 2019 sowie dem ersten Halbjahr 2020 ein Stück weit aufatmen, denn Wertanpassungen werden wohl nicht nötig. Allerdings äußerte die von den Aufsehern beauftragte Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) Kritik an der Art und Weise der Bilanzierung. Analyst Markus Mayer von der Baader Bank hält sogar eine Strafe für das Unternehmen für nicht ausgeschlossen.

Software AG sprangen dagegen an der MDax-Spitze um rund acht Prozent an. Laut informierten Kreisen prüft der Software-Anbieter strategische Optionen, darunter auch den eigenen Verkauf, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte. Auch Compugroup Medical (CompuGroup Aktie) stemmten sich nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufs mit rund drei Prozent Plus gegen den allgemein schwachen Trend.


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Angesichts der neuen Virus-Variante profitierte der Euro von der Suche der Anleger nach sicheren Währungen. Die Gemeinschaftswährung stieg deutlich und kostete zuletzt 1,1291 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag noch auf 1,1223 Dollar festgesetzt.

Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,36 Prozent am Vortag auf 0,42 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,35 Prozent auf 145,44 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,53 Prozent auf 171,94 Punkte./tav/mis

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

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