Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto)
Donnerstag, 03.11.2022 12:11 von | Aufrufe: 889

Aktien Frankfurt: Aussicht auf lange hohe Zinsen in den USA belastet

Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto) ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Enttäuschung an der Wall Street über die Aussagen der US-Notenbank Fed bremst am Donnerstag auch am deutschen Aktienmarkt die Kurse. In den USA zeichnet sich weiter keine Pause bei den Zinserhöhungen ab. Der Dax fiel gegen Mittag um 1,14 Prozent auf 13 105,82 Punkte. Durchwachsen ausgefallene Quartalsberichte konnten den Leitindex dabei nicht anschieben.

Der MDax gab besonders deutlich um 2,31 Prozent auf 23 201,89 Zähler nach, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 etwas mehr als ein Prozent einbüßte. In New York war der Dow Jones Industrial am Vorabend spät mit eineinhalb Prozent ins Minus gerutscht. Indikationen lassen dort eine nochmals schwächere Erholung erwarten.

Dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen im Dezember weniger deutlich als zuletzt anheben könnte, tröstete die Anleger nicht darüber hinweg, dass sie wohl noch eine ganze Weile hoch bleiben werden. Wasser in den Wein goss Fed-Chef Jerome Powell Powell wohl mit dem Hinweis, es sei "sehr verfrüht", um über eine perspektivisch von Anlegern erhoffte Pause bei den Zinserhöhungen nachzudenken. Es brauche Zeit und Geduld, um die Inflation zu drücken. Erwartungsgemäß hatte die Fed ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte angehoben.

Laut der österreichischen Raiffeisen-Bank ließ die "anhaltend sehr scharfe Rhetorik die Rezessionssorgen der Marktteilnehmer wieder hochkochen". Auch wenn die Höhe der Zinsanhebung generell zu erwarten gewesen sei, hätten die Aussagen von Powell das in den letzten Tagen von Hoffnung geprägte Stimmungsbild zumindest vorerst wieder getrübt.

Vor dem Hintergrund der Zinsperspektive entwickelten sich die Papiere von Banken und Versicherern europaweit noch am stabilsten. Sie gelten im Alltagsgeschäft als potenzielle Profiteure hoher Zinsen. Im Dax pendelte sich Hannover Rück (Hannover Rück Aktie) bei einem Plus von 2,2 Prozent ein. Anleger reagierten hier erleichtert darauf, dass das bisherige Gewinnziel wegen der Schäden durch den Hurrikan "Ian" zwar nach unten eingegrenzt wurde, die Spanne aber für noch erreichbar gehalten wird.

Größere Verluste gab es dagegen im Autosektor, angeführt vor allem von BMW . Die Titel des Autobauers büßten nach Zahlen 6,3 Prozent ein. Lediglich bestätigte Jahresziele stellten Anleger offenbar nicht zufrieden. Laut Analyst Tom Narayan von RBC hatten viele von ihnen auf einen höheren Ausblick gehofft. Die Abschläge bei Mercedes-Benz , VW und Continental (Continental Aktie) reichten von 2,5 Prozent bis 5,1 Prozent.

Bei Zalando (Zalando Aktie) brauchten die Anleger etwas Zeit, um den Quartalsbericht einzuordnen: Nach frühen Schwankungen setzte sich der Kurs mit 5,3 Prozent ins Plus ab. In diesem Jahr avisiert der Online-Modehändler nun das untere Ende der bisherigen Zielspannen. Laut dem Baader-Experten Volker Bosse waren die Zahlen aber besser als befürchtet. Seine Kollegin Georgina Johanan von JPMorgan rechnete mit einer gewissen Erleichterung der Anleger.

Allgemein stark unter Druck blieben Immobilienwerte, weil hohe Zinsen die Finanzierungskosten steigern. Mit Patrizia und Dic Asset senkten gleich zwei Unternehmen ihre Gewinnprognosen. Die Kurse der beiden SDax -Werte rutschten um 4,6 und 3,3 Prozent ab.

Positive Reaktionen auf Zahlen waren rar, selbst die Titel von Hugo Boss (Hugo Boss Aktie) fielen nach einer erhöhten Jahresprognose um 3,3 Prozent. Telefonica Deutschland waren mit plus 1,6 Prozent eine positive Ausnahme, hier kam eine leicht angehobene operative Gewinnprognose Anlegern gut an.


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Besonders deutlich zogen unter den Nebenwerten die Kontron -Titel um fünf Prozent an. Der IT-Dienstleister überzeugte mit hochspringenden Umsätzen und dem operativen Gewinn. Bei Rational war mit einem Abschlag von 13 Prozent das Gegenteil der Fall: RBC-Analyst Sebastian Kuenne sieht in deutlich zurückgehenden Auftragseingängen einen sehr negativen Nachfrage-Indikator für den Großküchen-Ausrüster.

Besonders schlimm erwischte es im SDax die Aktionäre der Shop Apotheke , die um 16 Prozent abstürzten. Sie litten damit unter einem erneuten Rückschlag bei der Einführung des E-Rezeptes in Deutschland. Die Kassenärztliche Vereinigung der einzigen Pilotregion, Westfalen-Lippe, setzt die Einführung der elektronischen Verschreibung vorerst wegen datenschutzrechtlicher Bedenken aus./tih/jha/

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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