FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Dienstag Rückenwind von den freundlichen Übersee-Börsen bekommen. Eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,62 Prozent auf 10 751 Punkte. Er dürfte damit abermals Anlauf auf die seit August zu hohe Hürde von 10 800 Punkten nehmen.
Nachdem die großen Indizes an der Wall Street zum Wochenstart Rekordstände erreichten, schwappte das positive Bild am Morgen auch nach Asien über. Von den guten Vorgaben gestützt wird auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 mit 0,73 Prozent im Plus erwartet.
ROHSTOFFPREISE ZIEHEN AN
Steigende Preise für Öl (Rohöl) und andere Rohstoffe hätten die Laune der Investoren weiter aufgehellt, sagte Analyst Michael McCarthy vom Broker CMC Markets. Die Ölpreise profitierten von der Aussicht auf eine Förderkürzung durch das Ölkartell Opec. Die anziehenden Rohstoffpreise wurden am Markt aber auch mit der Hoffnung auf umfangreiche Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump in Verbindung gebracht.
Am großen Bild mit einer Seitwärtsbewegung, der der Dax nun schon seit Monaten nicht entkommt, hat sich bis dato aber noch nichts geändert, solange er an der Marke von 10 800 Punkten hängen bleibt. Christian Schmidt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) begründete die relativ schwach ausgeprägte Bewegungsdynamik der vergangenen Wochen damit, dass die vor allem politisch geprägten Risiken vom Markt derzeit wieder höher gewichtet werden. "Unterdurchschnittliche Handelsumsätze untermauern diese These", sagte Experte Christian Schmidt.
LUFTHANSA (Lufthansa Aktie) VORBÖRSLICH UNTER DRUCK
Bei den Einzelwerten standen vorbörslich die Aktien der Lufthansa wegen neuer Streikaktivitäten im Blickfeld. Beim Broker Lang & Schwarz sanken sie um etwa 1 Prozent, weil die Kabinenbeschäftigten der Tochtergesellschaft Eurowings an diesem Dienstag einen Ausstand planen und die Piloten für Mittwoch zum nächsten Streik aufgerufen haben. "Die beiden Streiks dürften von Anlegern zum Anlass genommen werden, um Kasse zu machen", sagte der Börsianer. Seit ihrem Tief im Oktober haben sie schon rund 40 Prozent an Wert gewonnen.
Ferner könnte es sich lohnen, am Dienstag die Aktien von Telefonica Deutschland nach der Ankündigung des Rücktritts des Vorstandschefs im Auge zu behalten. Der seit Oktober 2014 amtierende Thorsten Dirks (53) wird zum Ende des ersten Quartals 2017 aus dem Vorstand ausscheiden. Ein Händler sieht die Unsicherheit infolge dieser "überraschenden" Personalie als mögliche Belastung für die Aktien des Telekomanbieters.
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Mit dem Kraftwerksbetreiber Uniper gab es am Dienstag auch noch einen Nachzügler der Berichtssaison. Nach der Abspaltung vom Energiekonzern Eon steckt das Unternehmen in den ersten neun Monaten wie erwartet tief in den roten Zahlen: Vor allem wegen Abschreibungen steht ein Verlust von 4,2 Milliarden Euro in den Büchern. Operativ erzielte Uniper aber Zuwächse: Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte zu./tih/zb
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