Die Arbeit in einem Stahlwerk (Symbolbild).
Freitag, 22.12.2017 11:24 von | Aufrufe: 1555

AKTIE IM FOKUS: Thyssenkrupp-Anleger zeigen sich unzufrieden mit Stahl-Einigung

Die Arbeit in einem Stahlwerk (Symbolbild). © mbz-photodesign / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger von Thyssenkrupp (ThyssenKrupp Aktie) haben am Freitag einen Fortschritt bei der geplanten Auslagerung des Stahlgeschäfts mit Aktienverkäufen quittiert. Der Industriekonzern musste nach monatelangem Streit deutliche Zusagen an die Arbeitnehmervertreter machen, um die tariflichen Rahmenbedingungen für eine geplante Fusion der Sparte mit jener des Wettbewerbers Tata Steel zu schaffen.

Die Titel von Thyssenkrupp fielen am späten Vormittag um 0,93 Prozent auf 23,935 Euro. Dabei hatten Anleger vorbörslich bei den Titeln des Industriekonzerns noch zugegriffen. Die Einigung war am Markt zunächst als gut für die Stimmung befunden worden, weil sie ein wichtiges Hindernis für die Fusion aus dem Weg räume. Dann aber setzte sich negativ durch, dass das Management Standort- und Beschäftigungssicherungen für die nächsten acht Jahre sowie Investitionen versprechen musste.

Analyst Christian Obst von der Baader Bank sprach von "weitreichenden Zusagen" gegenüber der Gewerkschaft IG Metall. Er fügte hinzu, dass der Status Quo im Stahlgeschäft damit wohl noch mindestens bis ins Jahr 2026 bestehen bleibe. Weitere, über die derzeitigen Ziele hinausgehende Synergien dürften erst langfristig erzielbar sein. Vorerst dürfte die Integrationsarbeit einschließlich der damit verbundenen Kosten bei dem neuen Joint Venture die Agenda beherrschen.

Ähnlich sieht es Sven Diermeier von Independent Research, der vorerst damit rechnet, dass die Einigung die Flexibilität von Thyssenkrupp beschränken wird. Insgesamt begrüßt er aber, dass mit der Vereinbarung die Wahrscheinlichkeit für das Gemeinschaftsunternehmen gestiegen sei. Er und sein Baader-Kollege Obst blieben letztlich bei ihrem "Halten"-Votum für die Thyssenkrupp-Aktie.

Für Gesprächsstoff sorgte auch, dass es in den kommenden Jahren zu einer Verschiebung der Eigentümerstruktur bei dem Joint Venture kommen kann, an dem Thyssenkrupp und Tata zunächst je 50 Prozent halten sollen. Mindestens sechs Jahre will der Konzern zwar beteiligt bleiben, eine sukzessive Reduzierung des Anteils sei aber möglich. Auch einen Börsengang nannte Thyssenkrupp als Option. Nach Einschätzung von Diermeier würde dies den Ausstieg nach dem Ende der "Lock-Up-Periode" erleichtern.

Die Anleger hatten zuletzt bereits bei Thyssenkrupp auf einen Wendepunkt wegen der Neuausrichtung vom Stahl- zum Industrieunternehmen gesetzt. Seit dem Zwischentief bei 22,10 Euro vor gut zwei Wochen waren die Aktien mittlerweile wieder um fast 9 Prozent gestiegen. Oberhalb der Marke von 24 Euro hatten sie in den vergangenen Tagen auf dem höchsten Stand seit Anfang Oktober gestanden./tih/das/jha/


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