FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Eine überraschend harsche Gewinnwarnung hat die Talfahrt der Krones-Aktien
Krones wiederum ächzt vor allem unter hohen Materialkosten und stellt deshalb nun für das Gesamtjahr nur noch eine Vorsteuermarge von drei Prozent in Aussicht - und damit die Hälfte des bisher Erwarteten. Am Markt sei zwar bereits eine leichte Kürzung der Prognose erwartet worden, doch nicht in diesem Umfang, sagte ein Händler.
Auch Analysten reagierten verärgert. Die Reduzierung des Margenziels für 2019 sei deutlich ausgefallen, schrieb etwa Experte Stefan Augustin von Pareto Securities. Damit werde der Abfüllanlagenhersteller das zweite Jahr in Folge die Erwartungen verfehlen.
Uneinigkeit herrschte unter Börsianern aber darüber, ob die von Krones bereits ergriffenen Verbesserungsmaßnahmen letztlich greifen werden. So baute das Unternehmen bereits Lieferketten in China und Ungarn auf, um die Kosten zu senken. Entsprechend optimistisch äußerte sich Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Die derzeit schwierige Situation mache es für die Führung des Abfüll- und Verpackungsanlagenherstellers einfacher, drastische Änderungen umzusetzen und so die künftige Kostenentwicklung zu verbessern. Langfristige strukturelle Probleme sieht der Experte bei Krones nicht - bereits im kommenden Jahr dürften sich die Gewinne deutlich erholen.
Skeptischer äußerte sich ein anderer Händler. Laut Mitteilung arbeite der Vorstand zwar "zurzeit an weiteren strukturellen Veränderungen zur nachhaltigen Stärkung der Ertragskraft". Nach Meinung des Börsianers aber wird die Umsetzung der Maßnahmen nicht nur Zeit brauchen, sondern auch Kosten verursachen. Dabei seien die Risiken hoch, fuhr der Händler mit Blick auf die bisherige Umstrukturierungsbilanz fort.
Dazu passt, dass Krones selber bereits die bislang getroffenen Entscheidungen wie zum Beispiel Preiserhöhungen als aktuell nicht ausreichend eingeräumt hat, um die angestrebten Ergebnisziele nachhaltig zu erreichen.
Bei Krones ist bereits seit längerem der Wurm drin: Nach einem starken Jahr 2017, in dem das Unternehmen auch von Zukäufen profitierte, begann der Motor zu stottern. Auch im vergangenen Jahr musste der Konzern seine Prognose eindampfen. Der US-chinesische Handelsstreit etwa, das Thema Brexit und die Diskussion um die Zukunft der Kunststoffflasche verunsichern Kunden.
Das alles hat entsprechende Wirkung auf den Aktienkurs: Vom im Juni 2018 erreichten Rekordhoch bei knapp 123 Euro haben die Papiere mehr als die Hälfte an Wert eingebüßt. Im vergangenen Jahr mussten die Aktien denn auch vom Mittelwerteindex MDax
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