"Das künstliche Absenken des Zinses ist alles andere als ein Kavaliersdelikt.
Die Folgen der Zinsmanipulation durch die Zentralbanken sind vielmehr überaus weitreichend.
Die Zinsmanipulation greift unmittelbar in das Werten und Handeln der Menschen ein und bringt es durcheinander; es führt die Menschen in die Irre, durchkreuzt ihre Konsum-, Spar- und Investitionsentscheidungen.
Die Zentralbanken manipulieren mit ihrer Politik die Zeitpräferenz der Menschen in die Höhe. Sie «machen» das
Hier und Heute für die Menschen noch wichtiger gegenüber dem Morgen.
Es kommt zu einer - wie es Friedrich Nietzsche (1844-1900) formulierte - «Umwertung aller Werte». Nicht nur die Wirtschaftsstruktur, sondern eben auch das Werte und Moralgerüst der Volkswirtschaft wird in Mitleidenschaft gezogen. Dazu einige Beispiele.
Das künstliche Herabdrücken des Marktzinses ermutigt zu einem Leben auf Pump. Die Tugend der Sparsamkeit gerät aus der Mode, «Dauerschuldnerei» wird «in» und moralisch akzeptabel.
Das Erreichen von Kurzfristzielen wird für die Menschen wichtiger als das Erreichen von längerfristigen Vorhaben. Beispielsweise nimmt die Leistungsbereitschaft ab, weil Freizeit zusehends höher wertgeschätzt wird als «Arbeitsleid».
Die empfundenen Kosten, die mit Familie und Kinderreichtum verbunden sind, werden zusehends gescheut.
Scheidungen zur «Lösung» von Eheproblemen werden attraktiver; denn die Kosten, um über partnerschaftliche Schwierigkeiten hinwegzukommen, steigen.
Die Qualität der Ausbildung leidet: Wenn das Hier und Jetzt noch wichtiger wird, dann wendet man weniger Zeit auf, um sich über den Tag hinaus, auf zeitintensiven Wegen zu bilden und reifen zu lassen.
Die Sitten verfallen: Manieren zu erlernen und Rücksicht zu nehmen sind aufwendige Tätigkeiten. Im zwischenmenschlichen Umgang zahlen sie sich häufig erst langfristig aus. Gutes Benehmen bleibt daher auf der Strecke, wenn die Zeitpräferenz der Menschen künstlich erhöht wird.
Auch die Ästhetik verkommt: Modische Eintagsfliegen haben es leichter, Käufer zu finden, das Brechen mit «bewährten Klassikern» wird erleichtert.
Beispielsweise stampft man Bauten, die so gut wie eben möglich dem Durchschnittsgeschmack gefallen sollen, so schnell wie eben möglich aus dem Boden, Schönheitsaspekte werden dabei zweitrangig.
Und nicht zuletzt sorgen der Überkonsum und die Fehlallokationen, die beide Folgen der Zinsmanipulation sind, für eine verstärkte Nutzung von Naturressourcen. Auf diese Weise werden Umweltprobleme geschürt: Es kommt zum Abbau und Verbrauch von Rohstoffen für den Überkonsum und die Fehlinvestitionen."
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Sehr interessant und lesenswert.
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