K+S drosselt Kali-Produktion weiter und senkt Ergebnisziel
Frankfurt, 14. Nov (Reuters) - Eine schwache Kali-Nachfrage
setzt dem Salz- und Düngemittelhersteller K+S zu. Das
Kasseler Unternehmen fährt deshalb seine Produktion in diesem
Jahr stärker als zunächst gedacht zurück und senkte seine
Ergebnisprognose. "Der Kali-Markt trübt sich ein. Auch wir
mussten reagieren mit Produktionskürzungen", sagte Vorstandschef
Burkhard Lohr am Donnerstag. Die Nachfrage habe sich
abgeschwächt, und die Preise seien gesunken. K+S hatte deshalb
bereits angekündigt, seine Kaliumchlorid-Produktion, auch wegen
chinesischer Importstopps, um bis zu 300.000 Tonnen zu senken,
was zu einer Ergebnisbelastung von bis zu 80 Millionen Euro
führt. Hinzu kommt nun noch eine Belastung von rund 50 Millionen
Euro, da K+S weitere Instandhaltungsmaßnahmen an deutschen
Standorten im vierten Quartal vornimmt. Dadurch reduziert sich
die Kali-Produktion zusätzlich um bis zu 200.000 Tonnen.
Für 2019 rechnet Lohr daher nur noch mit einem Anstieg des
Betriebsgewinns (Ebitda) von rund sieben Prozent auf rund 650
Millionen Euro von 606 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz dürfte
leicht zulegen. Bislang hatte K+S ein Ergebnis von 730 bis 830
Millionen Euro prognostiziert. Mit der schwachen Kali-Nachfrage
haben auch andere Anbieter zu kämpfen. Erst kürzlich hatte der
weltgrößte Düngemittelhersteller Nutrien deshalb seine
Kaliabsatz- und Ergebnisprognose gesenkt.
Lohr sagte zwar, die Nachfrage dürfte sich im nächsten Jahr
mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder bessern. Anleger nahmen
gleichwohl Reißaus: Die Aktien fielen um bis drei Prozent auf
ein Fünf-Wochen-Tief von 12,28 Euro. Die Quartalszahlen seien
zwar besser ausgefallen als erwartet, allerdings sei die
Prognose stärker gesenkt worden als gedacht, sagte ein Händler.
K+S erzielte im dritten Quartal einen Betriebsgewinn von 81
Millionen Euro. Das ist zwar mehr als doppelt soviel wie im
Vorjahreszeitraum als 36 Millionen Euro zu Buche standen. Im
Vorjahr hatte der Konzern allerdings angesichts des trockenen
Sommers mit großen Produktionsproblemen zu kämpfen. Denn wegen
des niedrigen Wasserstands der Werra stand K+S dieser
Entsorgungsweg für salzhaltige Abwässer, die bei der
Kali-Produktion anfallen, nicht mehr in ausreichenden Umfang zur
Verfügung. Im abgelaufenen Quartal halfen dem Unternehmen auch
Preiserhöhungen. K+S setzte 905 Millionen Euro um, ein Plus von
fünf Prozent.
(Reporterin: Patricia Weiß, redigiert von Christian Götz. Bei
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