Größter Versicherungsfall der Geschichte

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Größter Versicherungsfall der Geschichte

 
12.09.01 00:12
Schadenersatzansprüche in Höhe mehrerer Milliarden Dollar möglich. Münchener Rück: Rückstellungen auch für Schäden dieser Dimension gebildet
New York - Auf Versicherungskonzerne und Rückversicherer werden nach den Terroranschlägen in den USA nach Einschätzung von Experten Schadenersatz-Ansprüche in Milliardenhöhe zukommen. Die Flugzeug-Attacken auf das World Trade Center in New York und das US-Verteidigungsministerium in Washington seien als größter Versicherungsfall der Geschichte einzustufen, sagte Robert Hartwig, Chefvolkswirt des Insurance Information Institute (III) am Dienstag in New York. Hartwig hatte die Angriffe zweier Flugzeuge auf den Wolkenkratzer als Augenzeuge selbst miterlebt.
Die Forderungen an die Versicherer würden auf jeden Fall die drei Milliarden Dollar übersteigen, die nach der Explosion der Ölbohrplattform „Piper Alpha“ 1988 gezahlt worden waren, der bisher größten versicherten Katastrophe. Die Abwicklung der Schäden werde aber Jahre dauern, hieß es.
Der weltgrößte Rückversicherer, die Münchener Rück, befürchtet beträchtliche Schadenersatzansprüche, sieht seine Finanzkraft aber nicht gefährdet. Der Konzern habe ausreichende Rückstellungen gebildet, auch für Schäden von dieser Dimension, sagte ein Sprecher.
Die Allianz AG wollte sich zu den Folgen nicht äußern. Experten rechnen damit, dass auch Lloyd's of London von den Terrorakten stark betroffen sein wird. Zwar sind solche Angriffe von Terroristen durch britische Versicherungspolicen grundsätzlich nicht abgedeckt. Aber die USA betreffende Policen könnten auch solche Fälle einschließen. „Die einzelnen Versicherungsbedingungen sind unklar“, sagte Hartwig.
Bereits nach einem Bombenanschlag auf das World Trade Center 1993 hatten die Versicherungen mehrere hundert Millionen Dollar gezahlt.
Neben dem völlig zerstörten Gebäude selbst müssten die Versicherungen auch für den Umzug von Büros und Läden gerade stehen. Auch die beiden US-Fluggesellschaften American Airlines und United Airlines, die von UAL Corp und AMR Corp geführt werden und jeweils zwei Flugzeuge verloren haben, könnten Ansprüche geltend machen.
Derart große Risiken teilen sich normalerweise mehrere große Versicherer und Rückversicherer, sagte Hartwig. Die größten Sach- und Haftpflicht-Versicherer der Welt sitzen in Europa und auf den Bermudas.raf
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Gesamtkosten der Anschläge bei 40 Milliarden Dolla

 
12.09.01 09:21
Gesamtkosten der Anschläge bei 40 Milliarden Dollar

In ersten Schätzungen haben Analysten die Kosten der Terroranschläge beziffert. Versicherungen sollen nur für rund ein Viertel der Schäden aufkommen.

London - Die Folgen der terroristischen Anschläge in den USA könnten die Versicherungen weltweit zwischen 10 und 40 Milliarden Dollar kosten. Diese Schätzung stamme von einem großen internationalen Brokerhaus, sagen Marktbeobachter in Sydney. Die genannten Beträge könnten natürlich nur eine grobe Schätzung sein, doch damit liege erstmals eine Indikation von Branchenanalysten vor. Der Großteil der Kosten dürfte auf europäische Versicherer entfallen.

Ein Londoner Versicherungsanalyst rechnet damit, dass Versicherungen nur für ein Viertel der Schäden aufkommen werden. Seiner Ansicht nach ist ein Großteil der Kosten nicht von den Policen abgedeckt, da es sich um terroristische Akte gehandelt habe. Bei den Schadenszahlungen der Versicherungen dürfte ein größerer Teil auf Leistungen aus Lebensversicherungen entfallen.



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Schadenssumme doppelt so hoch wie angenommen

 
20.09.01 14:18
Schadenssumme doppelt so hoch wie angenommen

Langsam wird das Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden durch den Anschlag auf das World Trade Center klarer. Sie treffen
den weltgrößten Rückversicherer Münchener Rück sehr viel härter als zunächst angenommen.

                       München - Unter Berücksichtigung aller denkbaren Szenarien liege die mögliche Belastung bei 2,1 Milliarden
                       Euro vor Steuern, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Zunächst war der Konzern von
                       rund einer Milliarde Euro ausgegangen. In absoluten Zahlen sei dies der mit Abstand größte Schaden in der
                       Geschichte des Unternehmens.

                       Diese Summe entspreche 11,5 Prozent der Rückversicherungsbeiträge des vergangenen Jahres in Höhe von
                       18,3 Milliarden Euro, hieß es. Lediglich nach dem großen Erdbeben von San Francisco im Jahre 1906 hatte die
                       Rückversicherung im Verhältnis zu den Beitragseinnahmen einen größeren Schaden zu tragen. Der Aktienkurs
                       der Münchener Rück gab am Donnerstag zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent auf 245,65 Euro nach.

                       Erst jetzt sei die Dimension der Verwüstungen klar geworden, sagte Vorstandschef Hans-Jürgen Schinzler.
                       Neben den beiden Türmen des World Trade Center seien zahlreiche Gebäude in der Nachbarschaft beschädigt
oder zerstört worden. Dadurch erhöhe sich auch der durch Betriebsunterbrechungen entstandene Schaden. "Angesichts der Komplexität
des Schadensereignisses kann die Abwicklung lange Zeit in Anspruch nehmen."

Selbst in dieser Situation gehe das Unternehmen aber davon aus, im Geschäftsjahr 2001 den Betrag von 1,25 Euro je Aktie ausschütten
zu können, sagte Schinzler. Die Erst- und Rückversicherungsdeckungen und ihre Konditionen müssten nach den Attentaten allerdings
grundlegend neu überdacht werden. "Die Anschläge haben ein bisher unvorstellbares Schadenspotenzial aufgezeigt."  
Prosecco:

Nicht ganz San Francisco 1909.......

 
20.09.01 14:32
14:22 - Neufassung - Nach Anschlägen in USA Schäden reissen Loch von 2 Mrd. Fr. in die Swiss-Re-Kasse Zurich sieht keinen Anlass für höhere Schadensschätzung Extra
Zürich (sda/reuters) Der Schweizer Versicherungs- und Finanzdienstleistungskonzern Zurich Financial Services sieht anders als Swiss Re derzeit keine Notwendigkeit für eine Revision seiner Schadensschätzungen im Zusammenhang mit den Anschlägen in den USA.

«Wir haben per heute keine Anzeichen, dass wir unsere ersten Schätzungen anpassen müssten», sagte Zurich-Sprecherin Iris Roth am Donnerstag auf Anfrage. Zurich, die über ihre Tochter Zurich Re auch im Rückversicherungsgeschäft tätig ist, rechnet laut Angaben vom 12. September mit Nettoschäden vor Steuern von unter 400 Mio. Dollar.

Die grösste Rückversicherung der Welt, die Münchener Rück, bezifferte am Donnerstag ihre möglichen Belastungen nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York auf 2,1 Mrd. Euro (3,2 Mrd. Fr.) vor Steuern.

Dies wären 11,5 Prozent ihrer Rückversicherungsbeiträge von 18,3 Mrd. Euro und damit der in absoluten Zahlen mit Abstand grösste Schaden in der Unternehmensgeschichte, teilte das Unternehmen mit.


Im Verhältnis zu den Prämieneinnahmen wäre ihre Schadensbelastung allerdings immer noch kleiner als die nach dem Erdbeben von San Francisco 1906.


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