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Der Wert kommt mittlerweile fast nur noch durch den Risikoaufschlag bei Aktien zustande. Daher halte ich das für in Ordnung. Es könnte sich aber natürlich langfristig so entwickeln, dass die Anleger das Risiko wegen dauerhaft niedriger Zinsen eher ertragen und dieser Aufschlag damit sinkt.
Ermittelt wird der Wert indem bei Testunternehmen künftige Cash Flows geschätzt werden. Diese werden dann so abgezinst, dass der Preis an der Börse herauskommt.
Hier wird das z. B. aufgeführt: https://www.kpmg.com/NL/nl/IssuesAndInsights/ArticlesPublications/Documents/PDF/Transactions-Restructuring/MRP-Summary-12-april-2016.pdf
Dabei werden 5,75 % + risikofreier Zins vorgeschlagen, aber für den Gesamtmarkt. Der Dax bzw. Stox 50 liegen etwas darüber. Der deutsche Zins ist für 30 Jahre etwa bei 1 %. Die Post hat ein ähnliches systematisches Risiko (Beta) wie der Dax, deswegen muss der Satz nicht groß angepasst werden. Daher die Schätzung von ca. 7-8 % (grob 6 bis 7 +1 = 7-8 %).
Teilweise - z. B. auch auf Analyseseiten wie Seeking Alpha - sieht man aber auch Sätze um die 10 %, obwohl kein besonders hohes Risiko vorliegt. Das wäre dann unsinnig und führt zu völlig verzerrten Kurszielen.
Weißt du überhaupt, wie so eine Bewertung mathematisch aussieht, bevor du weiter darüber herziehst? Und wo genau relative und wo absolute Werte notwendig sind? In diesem Verfahren kann man das eben NICHT beliebig wählen.
Dazu bewerten Unternehmen wie JPM natürlich nicht auf Basis deiner Risikoeinschätzung. Ohne Zuschlag wäre man wohl deutlich über 100 (alleine die Dividende als ewige Dividende ohne Wachstum / risikofreien Zins kommt auf einen Wert von über 85 ). Wäre die Post bei derzeitiger fundamentalen Lage in solchen Regionen, so würde ich aber garantiert verkaufen und andere Werte erwerben.
PS: das mit den Versicherungen ist auch falsch. Die Quantifizierung des Risikos basiert auf dem Marktwert, nicht auf dem Kaufpreis. Das geltende Solvency II rechnet mit Marktwerten.
http://www.solvency-ii-kompakt.de/content/ermittlung-der-kapitalanforderungen-fuer-das-aktienrisiko
Nein. So funktioniert SII nicht.
https://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/...blicationFile&v=2
"Das Aktienrisiko ergibt sich aus der Höhe oder der Volatilität von Marktpreisen für Aktien."
Es geht nur um Marktwerte. NICHT um Anschaffungskosten. Bei der Bestimmung der Eigenmittel zur Deckung der Anforderungen genauso. Das Grundprinzip (das du eindeutig nicht verstanden hast) ist auf Seite 7 dargestellt. Sonst eignet sich Solvency II Kompakt auch gut.
"Wer 1000 anlegt, kann höchstens 1000 verlieren."
Wenn die Aktien auf 2000 steigen, gehen die 2000 voll in die Eigenmittel ein. Anschließend könnte man bis zu 2000 an Eigenmitteln verlieren (angesetzt als Kapitalanforderungen werden aber nur 39 % der 2000 und ein Teil fliegt noch durch die Korrelationen raus). Das Risiko wird auf die Bilanz bezogen berechnet, nicht ex ante auf eine einzelne Investition. Es handelt sich um einen dauerenden Prozess. Regelmäßig werden die Kapitalanforderungen berechnet auf Basis der Assets und ihrer Marktwerte und auf Basis der Passivseite und Marktdaten wie Zinsen. Gleichzeitig werden die Eigenmittel berechnet und der Vergleich zwischen beiden Größen getätigt.
"Und wer aber schon 1000 als Dividende ausgezahlt bekommen hat, hat ein Risikokapital von 0 ."
Nein. Die Kapitalanforderung richtet sich weiter nach dem Marktwert der Aktien. Die Dividenden können thesauriert werden und erhöhen damit die Eigenmittel zur Abdeckung der Anforderungen, aber sie senken nicht die Anforderungen.
Tut mir leid, aber du hast keine Ahnung von Versicherungsregulatorik. Lass es einfach.
https://eiopa.europa.eu/Publications/QIS/...ecifications_20100706.pdf
"Assets should be valued at the amount for which they could be exchanged between knowledgeable willing parties in an arm's length transaction;"
"Financial assets as defined in the relevant IAS/IFRS on Financial Instruments should be measured at fair value for solvency purposes even when they are measured at cost in an IFRS balance sheet."
"equity shock = Prescribed fall in the value of equities in the category" (Seite 113)
Die Definition entspricht der des Fair Values nach IAS 39. http://www.iasplus.com/en-gb/standards/ias/ias39
"Quoted market prices in an active market are the best evidence of fair value and should be used, where they exist, to measure the financial instrument."
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