Am Ende sollen natürlich keine Diktatoren stehen, daß ist nicht die Aussage meines Postings.
Indem derzeit aber in Gut und Böse unterschieden wird und wir sehr einseitig darauf eingeschworen werden, ist es recht einfach sich selbst in die gute Ecke zu stellen.
Wenn ich mir zum Beispiel die US und europäische Politik im Rahmen der Landwirtschaft anschaue, wurden und werden definitiv Märkte in Afrika massiv beschädigt. Durch Subventionierungen können solche Märkte gar nicht erst beginnen sich zu entwickeln. Für die Menschen dort sind wir vielleicht dann gar nicht die "Guten", sondern eher imperialistische Mächte, die auf Kosten ärmerer existieren.
Wir denken hier, daß wir Nabel der Welt sind, sind wir aber nicht. Die USA und die UDSSR haben im Kalten Krieg in anderen Ländern sehr auf Kosten derer Bevölkerungen Politik betrieben. Die Ausbeutung der Ressourcen findet auf Kosten ärmster Menschen statt, die nicht an den Erlösen beteiligt werden.
Wir handeln gegenüber Menschen die weit weg sind also selbst von oben herab ausserordentlich diktatorisch, wenn uns die Politik der Regierungen nicht gefällt, wird ein Embargo verhängt, was wiederum die Bevölkerung der Länder massiv leiden läßt.
Jetzt wird das Argument kommen, daß man lediglich die Diktatoren zu einem Umdenken zwingen will mit solchen Maßnahmen, daß Argument ist gut, aber es gibt ein Gegenargument, daß wir nämlich diesen Diktatoren nur zu gern die Waffen liefern. Dazu gehören die USA, Rußland und auch Deutschland. Die Kriegswaffenkontrollgesetze werden sehr oft umgangen, faktisch sind wir gar nicht daran interessiert, daß arme Länder sonderlich reich werden, sie sind später unsere Konkurrenten.
Mit dem Iran ist das so eine Sache, auch hier fällt es mir sehr schwer, eine Meinung für oder gegen den Mainstream zu haben, zu vielfältig sind die Informationen. Fakt ist aber, der Präsident wurde demokratisch gewählt. Im Nahen Osten ist der Iran eines der demokratischsten Länder. Wir erlauben uns, Saudi Arabien als befreundet anzusehen, obwohl dort die Bevölkerung nicht gerade am Reichtum beteiligt wird. Dubai ist ebenfalls keine Demokratie, Ägypten hat Riesenprobleme, wir fliegen aber gern hin, weil wir billigen Urlaub dort geniessen können. Die Menschen dort gehen uns doch am Allerwertesten vorbei.
Zum Thema Finanzsektoren, es geht mir nicht darum so etwas abzuschaffen, oder in ein zu enges Regelwerk zu pressen, es geht nur darum, die Einflußnahme in die Politik weltweit zu brandmarken. Das ist der Kernpunkt, egal welcher Sektor in die Politik Einfluß hat, am Ende läuft es auf diktatorische Maßnahmen hinaus, weil Regierungen und Bevölkerung erpressbar sind.
Wir sind auch erpressbar, wir wollen unser Leben so angenehm wie möglich haben, also stimmen wir vielem zu, wo wir eigentlich ablehnend sein müßten. Das beginnt mit unserer Herstellung von Waffen und endet mit Unterstützung diktatorischer Regime, wenn sie uns in den Kram passen, da schliessen wir die Augen. Sehr gern sind wir Gutmenschen, wenn es darum geht Robben zu retten und jeder Robbenjäger ist ein Monster, gleichzeitig haben wir hier Massentierhaltung und sind nicht die nettesten zu kleinen Ferkeln. Welche Anmaßung ist darin enthalten? Was wir niedlich finden muß geschützt werden, was wir nicht sehen, weil wir es nicht täglich im Fernsehen in aller Abscheulichkeit gezeigt bekommen, interessiert uns nicht, also essen wir es, unabhängig vom Leid was entsteht.
Gleiches beim Klima, Obama hat deutlich gemacht warum er so erpicht auf den Klimaschutz ist. Wer hier die Nr1 ist, der ist die Weltmacht und das will er für die USA so haben. Fertig.
Die Menschen machen sich wiederum keinen Kopf, was auf sie zukommt, wird alles so beschlossen wie umgesetzt. Was bedeutet das für die ärmeren Länder? Wie geht eine Industrienation damit um?
Die Jugendlichen die sich in Kopenhagen stark machen, sind dorthin geflogen. Sie werden zu Hause einen PC haben, angenehm im Warmen sitzen und auch auf Autos nicht verzichten und ihre Waren werden von weither in die Geschäfte gebracht. Das alles wird bei der Umsetzung der Klimaziele wenn sie stirkt eingehalten werden sollen, nicht mehr möglich sein. Ich weiß nicht wie es umgesetzt werden soll, aber im Prinzip gibt es nur zwei Möglichkeiten, sie verarschen uns und zocken uns ab, sie nehmen es ernst und wir werden unseren Lebensstandard zurückschrauben müssen. Mit allen Konsequenzen für das tägliche Leben.
Wo wird eigentlich über die immense Vergeudung von Ressourcen durch die Militärmaschinerie weltweit geschrieben? Wo wird auf die mit Uran angereicherte Munition hingewiesen, mit der verseuchter Boden hinterlassen wird? Wo wird der Reichtum mit seinem immensen CO2 Verbrauch kritisiert? Ein Motorboot der gehobenen Klasse bläst locker 100 Liter Sprit in der Stunde raus. Die Jungs die nach Kopenhagen mit privatflugzeugen geflogen sind, verhalten sich nicht CO2 sparsam, es wird also die breite Masse treffen, wenn es umgesetzt wird, nicht diejenigen, die alles im Überfluß haben.
Darauf wollte ich aufmerksam machen und darauf, daß wir denken viel zu wissen, mich eingeschlossen, aber ständig mit Propaganda nur so zugeschüttet werden. Wir glauben gut informiert zu sein und erfahren später oder vielleicht nie, daß wir verarscht wurden.
Somit bleibt nur die Politik und ihrer Verantwortung uns gegenüber, um Vertrauen aufzubauen. Hast Du dieses Vertrauen? Wenn ja, erfreulich, wenn nein, warum nicht ?
Das meine ich mit wahrhaftig, wir brauchen nicht Politiker die sich "beeinflussen" lassen von der Großfinanz, sondern unabhängige Politiker die ehrlich mit uns umgehen und dann auch das Recht haben, daß wir fair mit ihnen umgehen. Solange aber das in meinen Augen nicht stattfindet, müssen wir kritisch bleiben und hinterfragen, uns versuchen so gut wie möglich eine Meinung durch unterschiedliche Standpunkte zu bilden und haben beileibe nicht das Recht auf andere Länder zu zeigen und deren Politik zu kritisieren.