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Der USA Bären-Thread

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Der USA Bären-Thread daiphong
daiphong:

Diese Wahrheit, dass "man für einige Jahre

12
07.06.09 11:46
den Gürtel enger schnallen muss", ist in Deutschland seit zig Jahren das nationale Glaubensbekenntnis und politisch äußerst erfolgreich. Es ist wahr und unwahr zugleich, deswegen sind wir auch ein Überschussland.
Aber es wird besonders lauthals von recht dicken Menschen vorgetragen, dadurch auch glaubwirdig, denn sie sagen immer "wir"...aber gegenüber Dünnen.

Und zur Marktbereinigung: Wäre das nur eine regionale Frage, könnte man sie ja zulassen. Sie hat aber systemische (Banken) und internationale (Autos) Ausmaße. Die Bereinigung wird keiner freiwillig durchführen, sonst hätten z.B. die USA kaum noch Autoindustrie oder Banken. Alle Staaten kämpfen schon immer mit Subventionen um Ansiedlung, Infrastruktur, Erfolg, und auch um den Erhalt von Industrie, Dienstleistern, Firmenzentralen. In die regionale und internationale Konkurrenz sind Länder und Staaten immer involviert, und auch hier entscheidet der Markt: wer macht dies effektiv, also in einem noch sinnvollen Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Auch Staaten sind ökonomische Einheiten. Eine freie Marktwirtschaft ohne Staat hat es nie gegeben....reine Ideologie.
In einer weltwirtschaftlichen Strukturkrise droht daher Nationalismus statt Globalisierung. Man wird im Subventionswettbewerb ähnlich wie in der EU auch global sehr aufpassen müssen, dass Schäden wenigstens im Rahmen bleiben und die Lage richtig interpretiert wird. Wenn in Russland derzeit Kriegsmetaphern benutzt werden, überall Verschwörungstheorien ausbrechen und jeder sich nur als Opfer definiert, wirds bedenklich.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Mögliche Strategie der Fed

11
07.06.09 12:06
Die Umschuldungen von US-Hypotheken aus der Tiefzinsphase um die Jahreswende (um 4 %) sind nun abgeschlossen. Wer umschulden wollte, hatte seine Chance. Nun lässt die Fed Inflation wieder schrittweise zu (womöglich auch notgedrungen, da sie die Longbonds-Verkäufe nicht mehr erfolgreich mittels QE ausbremsen kann). Damit suggeriert sie - in Verbindung mit den geschönten Statistikdaten - eine "gute Inflation", wie sie aus wachsendem Konsum resultieren würde. Diese Story, dass also "Investoren" wieder aus sicheren Staatsanleihen in renditeträchtigere Aktien umschichten (siehe FTD im letzten Posting), findet sich auch reihenweise bei CBS/CNN/Bubblevision. Dass Aktien seit dem Tief bereits um 40 % gestiegen sind, scheint dabei niemanden zu stören.

Ich halte für möglich, dass die Fed auf diese Weise bei Pensions- und anderen großen Fonds bewusst Performance-Ängste schüren will, die zu weiteren Aktienkäufen trotz des inzwischen stark angestiegenen Preisniveaus führen sollen. Die "schützende Future-Hand" unter den Kursen sorgt dabei für die passende "charttechnische Untermauerung". Den Fondsmanager ist es im Prinzip egal, ob das CRV jetzt evtl. schon zu schlecht ist. Sie spielen ja mit other people's money. Für sie ist es nachteiliger, im Fall fortgesetzter Index-Anstiege "unterzuperformen" (was Nachteile gegenüber anderen Fonds, die kaufen, bescherte), als wenn sie nach den Käufen mit der ganzen Chose in den Keller reiten. Sie würden dann auf andere Fonds verweisen, die ebenfalls Verluste gemacht haben.

Die gleichen Ängste, die die Fonds um die Jahreswende in "irrationale" Käufe von Staatsanleihen trieben (die nun teils mit Verlust rückabgewickelt werden), könnten sie nun zu gleichermaßen irrationalen Aktienkäufen bewegen, die dann im Herbst ebenfalls wieder mit Verlust rückabgewickelt werden.

Der zwischenzeitliche Schub bei Aktien nützt USA, weil dann die Banken und sonstige Firmen ihre nun massenhaft durchgezogenen Kapitalerhöhungen gut unterbringen können. Außerdem wird Zeit gewonnen. Die Amis mit ihren "Aktien-Renten" fühlen sich zeitweise in Stück sicherer, was womöglich doch noch den ersehnten Konsum erzeugen konnte. Wobei freilich die Frage bleibt: Mit welchem Geld?

Dass mittels der Aktien-Wende die Psycho-Wende beim Konsum "erzwungen" werden kann, halte ich allerdings für ein aussichtsarmes Unterfangen. Der Arbeits- und der Housing-Markt sind weiter im Sinkflug - wie die 9,4 % AL-Quote vom Freitag unterstreicht - , und ohne Jobs , Kredite und Housing-Erholung kann kein neues Konsumwunder vom Himmel fallen.

Aber versuchen kann man es ja mal...
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

AL - # 44299

12
07.06.09 12:49
Hervorragend, aber nicht ganz vollständig analysiert! Nicht nur die USA, auch andere große Staaten wollen/müssen im 2. Halbjahr neue Anleihen in bislang noch nicht gesehenen Größenordnungen am Markt unterbringen, und hinzu kommt eine zwingend notwendige Welle neuer Emissionen von Corporate Bonds. Nach meinen Informationen steht nämlich zwischen Juni und Dezember die größte Verfallswelle alter Unternehmenbonds seit 2004 an. Es sollte also höchst spannend werden.

Zu diesem "Horrorszenario" gibt es einen sehr problematischen Hintergrundaspekt, der zu einer weiteren Verschärfung der Lage im Sinne eines veritablen Teufelskreises führen dürfte:

Full definition of TIC (Treasury International Capital) flows. Basically and simply though, its money that foreign banks and other official institutions flow to the US - its their investments in US bonds and stocks, and is measured in billions of dollars every month.

Two other factors are included in the chart - the US budget deficit (how much more money is being spent than being collected by the US government), and the US trade deficit (how much more money is being spent on stuff being imported into the US from other countries than the US is exporting to other countries).

In order to value a business or company and see what it's worth and how it will do in the future, three of the most important factors are sales, expenses and profit. Profit is basically sales minus expenses. If we go way out there and assume the entire US is a company, and pretend that the US dollar is its stock, then we have another way to look at the international value of the dollar.

The black line on the chart below is the monthly TIC flow from other countries (income), with both the trade and budget deficits (expenses) subtracted. So you say - "So what?"... well, by doing that we show an income and expense statement for the US dollar itself. Any numbers above zero on the left hand scale mean a profit and if the number comes in below zero then there has been a loss.

In other words, if we back way off from the dollar and look at it from a 30,000 foot level as the stock of the USA itself, we need to figure out what would represent sales and what would represent expenses. We pretend that TIC flows are income and that the combination of the trade and budget deficit are the expenses.

Then, TIC minus (trade + budget deficit) represents net profit or loss of the dollar itself. Well, what happens when a company has losses - their stock price goes down... and the same thing has happened with the international value of the dollar since early 2002. When there was a consistent net profit between 1997 and 2001, the dollar value rose.

Some may say that what we're doing is way too simple and there's some truth there... but the bottom line is that it does work and does track and has tracked the value of the dollar for almost 15 years.

(nowandfutures.com)
--------------------------------------------------

Ich weise darauf hin, dass die TIC-Kurven im angehängten Chart lediglich die 1-yr MAs abbilden und nicht die monatlichen Veränderungen.
(Verkleinert auf 76%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 237241
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

AL #44299: Was ist denn nun das SPX-Earning?

2
07.06.09 12:51

 "Bei vermuteten SP-500-Gewinnen von 60 Dollar ergibt sich bei einem KGV von 10 ein "fairer" SPX-Stand von 600, bei einem KGV von 15 käme man auf 900. Die Mitte liegt bei 750. Sollte die KGV-Spanne die Blasenwerte erreichen (15 bis 20), lägen die korrespondierenden SPX-Stände bei 900 bis 1200."

Unabhängig davon, was "fair" ist (da existieren ja wie bei Währungen reichlich grosse Korridore, locker Faktor 2 von unterem zu oberem Rand), ist eine zusätzliche ganz entscheidende Frage bei so etwas ja immer, ob das KGV trailing oder leading ist. Insofern meine Fragen, ob jemand das weiss:

a) aus welcher Periode kommen die berichteten 60 Dollar SPX-Earning?

b) kennt jemand vielleicht sogar die Reihe SPX Earning actual 2007, 2008, estimated 2009, 2010?

Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

So, damit beenden wir das halbe Jahr Ariva-Pause.

10
07.06.09 13:30
Habe letzte Woche schon einen Teil meiner Long-Positionen gegeben. Selten in so kurzer Zeit so in Standardwerten profitiert. Das erinnert mich doch sehr an das Jahr 2001. Nach dem Absturz wurde schnell wieder zum Aufbruch geblasen - wir wissen was dann kam.

Bald werde ich wieder ein guter Bär sein. ;-)
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

fluebler - forward-KGV des SPX

7
07.06.09 13:31
Es geht um das forward-KGV für 2009. Es kann nur geschätzt werden, weil 2009 ja noch läuft. Analysten hatten die SPX-Gewinne im Okt. 2008 mit 93 Dollar angesetzt. Bären rechneten mit 50 Dollar. In den meisten Blogs kursiert nur eine Erwartung von 60 Dollar.

bigpicture.typepad.com/comments/2008/10/spx-earnings-mu.html

Eine mindestens ebenso große Spanne wie bei den für 2009 zu erwartetenden Gewinnen gibt es beim für 2009 zu veranschlagenden "fairen" KGV. Die Werte schwanken zwischen 8 (Bären) und 20 (Bullen). Der Mittelwert liegt bei 14. Das ergäbe bei 60 Dollar Gewinn für den SPX einen "mittleren" bzw. "fairen" SPX-Stand von 14 x 60 = 840.

Ritholtz weist im obigen Link zutreffend darauf hin, dass im Stagflations-Kontext der 1970er-Jahre das KGV bei etwa 8 Stand. Das ergäbe bei 60 Dollar Gewinn einen SPX-Stand von nur 8 x 60 = 480.

Die Fonds-Industrie hat freilich kein Interesse an niedrigen Kursen. Sie veranschlagt daher für 2010 ff. sehr hohe SPX-Gewinne, was das forward-KGV für diese Zukunfsjahre entsprechend senkt - und niedrige Bewertungen bzw. "Kaufkurse" suggeriert. Dabei wird freilich eine Rückkehr zur alten Blasenwirtschaft unterstellt. Wahrscheinlicher hingegen ist mMn ein langjähriges "Deleveraging", das nicht ganz freiwillig zustandekommen wird.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Real GDP: Year over Year change

 
07.06.09 13:44

Real GDP: Year over Year change

By Barry Ritholtz - June 6th, 2009, 4:00PM

Interesting chart sent to us from Wesley Allen, a grad student at Purdue. Wesley notes: The past 10 years have been close to the worst on record for % Change YoY of Real GDP.

Why were the past 10 years so poor? My best guess is that lots of activity was artificial — based upon unusually low rates, easy credit — unsustainable, unnatural factors.

www.ritholtz.com/blog/

(Verkleinert auf 56%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 237244
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

AL #44306: trailing SPX-Earning

10
07.06.09 13:53
Ok, verstehe, die 60 sind ein forward estimate für 2009, für das ein Bären-Bullen-Range von 50..93 angesetzt wurde.

In weiterer Verfolgung meiner Frage habe ich mal nach der Historie gesucht und die hier angehängt. Geht auch auf Ritholtz zurück. Ziemliches Bärenfutter IMHO. Der 2009 Estimate - immerhin von S&P - ist 44, der 2010 Estimate ist 46. Der 2007 Actual ist 85 (fast ein ATH), und der 2008 Actual ist 48.

Dann dürfte die Rallye trotz aller Tricks - auch mit Accounting - aber nicht mehr so furchtbar weit nach oben gezogen werden können. Ich denke spätestens bei SPX=1'000 ist Schluss. Fühle mich mit meinen Shorts wieder einigermassen komfortabel.
(Verkleinert auf 74%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 237246
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

SPX-Gewinn-Chart von Ritholtz

2
07.06.09 14:07
Wenn man berücksichtigt, dass viele SP-500 Firmen bei ihren Gewinnen im 1. Quartal 2009 "besser als erwartet" abgeschnitten haben - die Analysten-Erwartung somit übertroffen wurde -, könnte man auf den S&P-Gewinnschätzwert von 45,78 Dollar für 2009 noch Pi mal Daumen 20 % aufschlagen, was dann wohlwollend 55 Dollar ergäbe. Multipliziert mit 16,19 KGV (aus RItholtz Anmerkung im Chart) ergäbe sich ein SPX-Stand von 55 x 16,19 = 890.

Ich halte 16,19 allerdings für zu hoch, wenn man bedenkt, dass das KGV im letzten Stagflationsmarkt der 1970-er Jahre bei 8 gelegen hat.

Man sieht jedenfalls, dass das "zugebilligte KGV" eine fast noch größere Variable ist als die erwarteten SPX-Gewinne. In diese Richtung zielen mMn auch die jüngsten "Aufblas-Versuche".

Bei einem Krisen-KGV von 8 (typisch für Bärenmarkt-Böden) käme man auf 55 x 8 = 440 als Tiefstand.
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

Im Grunde kann man mit KGV und Earnings ...

5
07.06.09 14:21
... in der Tat relativ wenig anfangen. Es ist ja ähnlich wie bei Währungen mit der Kaufkraftparität. Wenn die um 20% überhöht ist, kann sie im folgenden Jahr locker auf 40% überhöht steigen, um erst dann irgendwie und irgendwann zu korrigieren. Absolut entscheidend ist halt immer das Sentiment. Auch die heute schon "uralte Klamotte" von Greenspan mit der 96-er irrational exuberance muss man sich immer wieder vor Augen halten.

Es gilt halt insbesondere an der Börse der alte Lehrsatz "Es ist schon mal jemand in einem Fluss ertrunken, der im Durchschnitt nur 20 cm tief war" ;-)

Trotzdem, trotzdem ist es für das seelische Befinden nicht unangenehm, wenn einem die Daten mentalen Rückenwind geben. Und im Augenblick tun sie das. Bei Dax=5'300 wird eisern nach-verkauft ;-). Und bei 5'800, kurz vor der Pleite, nachmal ;-))
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

aus # 44292 - Unterdeckung der US-Pensionsfonds

 
07.06.09 14:40

S&P 500 2008: PENSIONS AND OTHER POST EMPLOYMENT BENEFITS
Standard & Poor’s (S. 17):

Reductions (Kürzungen bei Betriebsrenten - A.L.) have become not only common but expected, with the onlyquestion being how much more of a reduction in benefits and or an increase in cost will be directly placed on individuals. This situation exists for the U.S. at large as well. As Americans live longer, the gap between existing benefits and personal wealth, and that of the escalating cost of
staying healthy over a longer period will grow. Directly or indirectly, the U.S. Government is the insurer of last resort, whether it is via the PBGC or as the medical provider via social or entitlement programs; the issue is becoming part of the government’s responsibility and obligation to alleviate.

Pensions and OPEB have become engulfed as a social issue, with the key questions being coverage, expense and how to pay for it. Medical coverage (doctors, hospitals and drugs) has now emerged as a major issue within the U.S. Government. In general, corporations present the case that traditional U.S. benefits burden them with additional costs that does not exist for many foreign competitors. While short-term solutions are now prepared, the ability to implement and pay for them has not yet been developed. This situation may lead to a slower, more limited, step-by-step implementation. Unfortunately, the longer the situation goes on, the worse it will become. Eventually, the government, in conjunction with the private sector, will be forced to address the situation and take the necessary painful steps. The concern is that neither the public nor the private sector has shown a tolerance for the pain associated with the type of forward action needed to address the problem. The longer the situation goes unaddressed, the stronger the measures will have to be to solve the situation. In the end, individuals, either as taxpayers or consumers, will need to pay the bill, as well as live with the reduction in benefits and lifestyle.

www2.standardandpoors.com/spf/pdf/index/...0_PENSIONS_OPEB.pdf     (auf S.17)

 


 

Am Anfang des Papiers steht:


Given reduced benefits, devastated personal and retirement accounts, and increased retiree longevity, workers will delay retirement, change lifestyles, and accept that their retirement will not be as good as their parents and that retirement may be a thing of the past.

Die drastischen Kürzungen bei den US-Rentnern werden den US-Konsum noch weiter ausbremsen.

 

(Verkleinert auf 65%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 237253
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

Malko07 #44295: Zur Liquidität-Inflation/Deflation

2
07.06.09 14:42

 Insgesamt sehr prägnante und qualifizierte Wahrnehmung/Analyse der Realität übrigens (sage ich mal so aus meiner makroökonomischen Froschteichperspektive :-).

"Die Wertsteigerungen bei den Aktien werden mMn nicht reichen die zwischenzeitlich gemachte Erfahrungen wegzuwischen. Die Sparquote wird weiter steigen."

Auch aus der Sicht eines Wischi-Waschi-Bären müsste das doch eigentlich eine bärische Aussage sein, oder? Zumindest glaube ich das auch, und damit auch an Grenzen der rein liquiditätsgetriebenen Rettungs-Bläschen, die jetzt (seriös oder nicht seriös, je nachdem wie verschwörungstheoretisch man's gerne hätte :-) überall aufgepumt werden.

Um mal etwas konkretes zu sagen (darf ich hier ja eigentlich gar nicht, aber das Riesengehirn Mümmelmann, äh metropolis, hat mich bei den echten Spekulanten leider ausgesperrt :-): auch wegen des obigen - plus des mauen WIrtschaftsverlaufs nach Wiederabbau der Green-Shoots-Werbetribünen - glaube ich bei den Longbonds nicht, dass die auf Sicht von ein paar Monaten die 110 nachhaltig unterschreiten. Falls die 110 erreichen, werde ich dort long gehen, zumal man bei long einen Rollover-Rückenwind kriegt.

Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

AL #44311: Unterdeckung der US-Pensionsfonds

4
07.06.09 14:49
Das Problem der Unterdeckung der US-Pensionsfonds und damit der Renten dürfte IMHO auch dem populären Glauben an eine "Weginflationierung" des US-Debt entgegenstehen (und damit ganz indirekt auch einem nachhaltigen Zusammenbruch der Longbonds).

Ich muss sagen, dass ich vor diesem Hintergrund auch dem Szenario Stagflation eher skeptisch gegenüberstehe. Kann kommen, aber wenn ich heute zu wetten gezwungen wäre, dann würde ich nicht darauf wetten.
Der USA Bären-Thread permanent
permanent:

China gegen China

6
07.06.09 14:59
07.06.2009, 14:27 Uhr
Geplatzter Deal
China gegen China
von John Foley (breakingviews.com)

Wenn es darum geht, Ausländern etwas zu verkaufen, dann sind die Chinesen Weltklasse. Warum fällt ihnen aber nur das Kaufen so schwer? Die staatliche Metallgruppe Chinalco ist der jüngste Bieter in einer ganze Reihe chinesischer Firmen, der einen globalen Deal in den Sand gesetzt hat, nachdem Rio Tinto eine geplante, 19,5 Mrd. Dollar schwere Verbindung gekappt hat. Was Fehlschläge angeht, so ist dieser sogar noch größer als die unglückliche Offerte des staatlichen Erdölriesen CNOOC für die US-Erdölgesellschaft Unocal über 18,5 Mrd. Dollar. Dabei fügt sich China den größten Schaden meist selbst zu.
www.handelsblatt.com/finanzen/...ews/china-gegen-china;2335840
Der USA Bären-Thread Bronco
Bronco:

Relative Stärke von Öl- und Rohstoffaktien

4
07.06.09 16:08
Ich glaube nicht, dass hinter der relativen Stärke von Öl- und Rohstoffaktien hauptsächlich die Spekulation auf schon bald wieder anziehende Preise steht. Ich sehe hier den Effekt der zu spät gekommenen, die damals die Hausse verpasst haben und jetzt wieder fundamental vernünftige Einstiegskurse sehen. Letztlich steht dahinter eine langfristige Save-Heaven-Sichtweise, die unterstellt, dass man im Augenblick niemandem trauen kann und selbst was früher als mündelsicher angesehen wurde, mit erheblichen Fragezeichen zu versehen ist, während aber der Rohstoffbedarf trotz Weltwirtschaftskrise maximal eine kleine Delle verspürt und danach bei schwindenden Reserven munter weiter anwächst. Die derzeitigen Rohstoffinvestoren (die Zocker sind schon raus) haben einen langen Atem und sehen ihr Investment als das einzige mit Langfristperspektive.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Wo stehen Ölaktien denn 2013

 
07.06.09 16:14
wenn das Öl alle sein wird? Oder wird es am Ende doch nicht knapp?
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

AL #44316: 2013 ist halt nicht "am Ende" ;-)

4
07.06.09 16:46
auch wenn wir uns hier im Doomsday-Bären-Thread-Substitut befinden ;-)

Sorry, den Kalauer konnte ich nicht auslassen ;-)

Nein, im Ernst: Öl wird dann, wenn es wirklich knapp wird, noch richtig billig werden. Und zwar deshalb, weil es dann deutlich vorher schon substituiert geworden sein wird. Aber was "richtig billig" in USD-Terms bedeutet, kann ich natürlich auch nicht sagen.

Auf jeden Fall wird das solange weg von heute sein, dass es aus heutiger Sicht selbst in einem Fundamental-Thread faktisch eigentlich keinen mehr wirklich interessieren wird.

"Faktisch", denn das Jonglieren mit "Peak Oil" oder "alle sein" etc. spielt natürlich marketing-mässig für die diversen Interessengruppen schon eine grosse Rolle.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

fkuebler - ein bisschen Polemik

8
07.06.09 17:04
sei gestattet. Doom hin oder her.

Du sprichst etwas Wichtiges an: Mit dem "Pfund Öl" kann nur gewuchert werden, solange es noch da ist.

Die von der Öl-Lobby geschürte Erwartung, dass Öl umso teurer wird, je knapper es (irgendwann mal) sein wird, dürfte nicht aufgehen.  Denn umgekehrt gilt zugleich: Öl wird umso billiger, je unwichtiger es wird. Die Wichtigkeit ist wiederum zwingend an Verfügbarkeit gekoppelt.
Der USA Bären-Thread permanent
permanent:

Klammes Russland braucht Hilfe der Weltbank

14
07.06.09 17:05
Klammes Russland braucht Hilfe der Weltbank
07.06.2009 , 16:42 Uhr
Der russische Haushalt wird vor allem auf Grundlage von Erlösen etwa aus Gas- und Ölexporten berechnet. Doch die sind krisenbedingt dramatisch gesunken. Budgetprobleme sind die Folge. Moskau verhandelt daher erstmals seit gut zehn Jahren wieder über einen Milliardenkredit mit der Weltbank.
www.handelsblatt.com/politik/international/...weltbank;2336159

Wie schnell sich die Zeiten ändern.

Permanent
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

permanent #44314: China gegen China

6
07.06.09 17:07

"Warum fällt ihnen aber nur das Kaufen so schwer?"

Ich glaube das ist ziemlich straightforward: wer Anteile der Chinesen reinnimmt, hat auch "volle Kanne" den politischen Einfluss von China in der Firma. Und das ist für Business-Leute tendenziell unangenehm, weil zu den ja an sich schon hinreichend komplizierten reinen Business-Aspekten noch eine schwer kalkulierbare politische Zusatzgrösse dazukommt. Natürlich gibt's das auch bei westlichen Aufkäufern (deutlich z.B. bei Franzosen, ein bisschen aber auch bei Amis), nur ist das da eine Grössenordnung geringer.

Der gleiche Negativ-Aspekt kann man übrigens auch bei den Russen beobachten. Wenn's eben geht (bei Opel offensichtlich nicht :-), dann verkauft man an die auch nicht.

Der USA Bären-Thread nopanic
nopanic:

öl läuft mit dem markt

5
07.06.09 17:10
und der markt wird im moment von einer mafia aus banken,hedgefonds und der druckenden fed bestimmt.wie lange diese bei diesen umsatzschwachen börsen noch weiter nach oben drücken,ist schwer zu sagen.  vielleicht haben sie auch ein paar reiche leute wie gates etc. ins boot genommen und ihnen vermittelt,jungs wir lassen diesen markt nicht runter,investiert und ihr habt auch was davon.das problem ,die blase wird immer größer,der markt entfernt sich immer mehr von realen volkswirtschaft.andererseits hängen viele amis in aktien und haben jetzt wieder zugewonnen.auf jedenfall sehr künstliche konstellation.korrekturen werden nicht zugelassen,weil man das problem der überkapazitäten einfach ausklammert.klamotten kann ich heute bei aldi,tchibo,h+m,internet etc. kaufen,dass da zwngsläufig andere unternehmen wie karstadt unter die räder kommen ist normal.eine kontrolle der bankengeschäfte durch die politik kann ich nicht erkenne,im gegenteil,man drückt beide augen zu mit der zielvorgabe die banken wieder mit kohle aufzufüllen.business as usual.
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

Bronco #44315: Ölinvestoren langen Atem?

2
07.06.09 17:18

"Die derzeitigen Rohstoffinvestoren (die Zocker sind schon raus) haben einen langen Atem und sehen ihr Investment als das einzige mit Langfristperspektive."

Ich bin nicht so überzeugt, dass es da um langen Atem geht. Meines Erachtens ist das eher eine Kurz- und Mittelfristspekulation, denn das Contango von immerhin 12% pro Jahr ist doch ein nicht gerade vernachlässigbarer Rollover-Gegenwind.

Interessant ist auch, dass nach einem Jahr der Contango auf weniger als die Hälfte zurückgeht.

Ich bin zwar nicht sicher, ob ich die AL-These von der Goldman-Sachs-Öl-Zockerei glauben soll, aber ausschliessen möchte ich sie zumindest auch nicht. 

Wie dem auch sei: im Sinne von "no risk no chance" bleibe ich auf jeden Fall short Öl ;-)

Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

Rohöl - Es muss alles seine Ordnung haben (1)

8
07.06.09 18:51
(Verkleinert auf 90%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 237264
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

Rohöl (2)

4
07.06.09 18:56
(Verkleinert auf 90%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 237265
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

wawidu: Was muss seine Ordnung haben?

 
07.06.09 19:00
Aus der makroökonomischen Froschperspektive traue ich mich ja ab und zu noch zu quaken ... ;-)

... aber wenn's um Charts geht, dann muss ich leider die Ohren anlegen :-(

Insofern: könntest du uns huldvoll noch einen winzig kleinen Nebensatz zur Erläuterung dazu geben, was das denn nun bedeutet?

P.S.: das einzige was ich sehe ist dass in Kürze Durchschnittslinien nach oben durchbrochen werden, was ja in der Regel als bullisch zu gelten scheint.

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