FRANKFURT (dpa-AFX) -
Gestützt von positiven Vorgaben aus den USA rechnen Händler am Mittwoch mit einem etwas festeren Auftakt an der Frankfurter Börse. Die Citibank und die Deutsche Bank sehen den DAX vor Handelsstart bei 3.886 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex 0,20 Prozent auf 3.862,26 Zähler gewonnen. Die US-Börsen schlossen am Vortag auf Tageshoch fester.
Der US-Rohölpreis verharrte am Mittwoch in Erwartung eines Rückgangs der US-Lagerbestände über der Marke von 55 US-Dollar. Im asiatischen Handel sank der Preis der Sorte WTI zur Lieferung im Dezember im Vergleich zum Handelsschluss am Vorabend in New York um 2 Cent auf 55,15 US-Dollar. Die Lage am Rohölmarkt hatte sich in den vergangenen Tagen mit dem absehbaren Ende der Streiks auf den Ölplattformen in der Nordsee etwas entspannt. Am Montag hatte WTI-Öl mit 55,67 Dollar eine neue Rekordmarke erreicht.
Die Autowerte könnten einmal mehr das Interesse auf sich ziehen. Der VW-Vorstand hat bei einem Scheitern der geplanten Kostensenkungen durch einen neuen Haustarifvertrag mit massivem Personalabbau gedroht. "Wenn wir unser Kostenkonzept nicht durchsetzen, wird unser Beschäftigungsvolumen in Deutschland in den nächsten Jahren dramatisch schrumpfen", sagte VW-Personalvorstand Peter Hartz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe). Am kommenden Donnerstag gehen die Tarifverhandlungen in die letzte Runde.
Die nordamerikanischen Tochtergesellschaften des Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) haben eine Vorladung der US-Justizbehörden erhalten. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Bad Homburg mitteilte, seien im Rahmen dieser Vorlageverfügungen Unterlagen zu den geschäftlichen Tätigkeiten von Fresenius Medical Care Holdings und Spectra Renal Management angefordert worden.
Die Allianz erwartet in den kommenden Monaten einen regelrechten Schlussverkauf von Lebensversicherungen. "Schon seit Juni steigen die Vertragsabschlüsse in zweistelliger Höhe - und das nach einem guten Vorjahr. Es gibt solide Anzeichen dafür, dass uns zum Jahresende ein wirklicher Boom bevorsteht", sagte Hansjörg Cramer, Vertriebsvorstand der Allianz Lebensversicherungs-AG, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".
Aktien der Münchener Rück werden nach Einschätzung von Händlern ebenfalls im Blick stehen. Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) zufolge will das Unternehmen künftig seinen gesamten Zahlungsverkehr mit einem Volumen von jährlich rund 200 Milliarden Euro über die HVB abwickeln.
Auch aus der zweiten Reihe gab es Nachrichten: Die Darmstädter Pharma- und Spezialchemiegruppe Merck KGaA hat im dritten Quartal den Umsatz und den Gewinn deutlich gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Zugleich hob das im MDAX gelistete Unternehmen seinen Ausblick für den Überschuss im laufenden Jahr an.