Dass wir in den Firmen irgendwann alle Macs haben werden, halte ich für ein Gerücht. Gerade für Unternehmen gibt es unglaublich viel spezifische Software, die eben gerade nicht für Macintosh verfügbar ist – und die sicher auch nicht mal eben so portiert wird. Die Frage ist auch, ob wir diese Software überhaupt haben wollen. Denn das meiste davon bedient sich nicht gerade, wie man es von einem Macintosh erwartet.
D.h. aber nicht, dass der Macintosh nicht weitere Marktanteile gewinnen kann. Ich sehe da auch eher Bereiche im Fokus, die nicht auf spezielle Unternehmenssoftware angewiesen sind. Soll heißen im Privatbereich oder bei Studenten usw. wird es schon ein gewisses Schielen auf den schnellen Macintosh geben, sofern sich die M-Prozessorreihe so gut entwickelt wie es der M1 andeutet.
Und ja, das parallele Ausführen von x86 Windows fällt natürlich weg. Wer das unbedingt braucht (ich gehöre nicht dazu), der ist als Kunde erst einmal weg. Ich bin aber davon überzeugt, dass der erste Effekt („oh Mann ist der schnell, will auch einen haben“) den zweiten Effekt („ohne mein Windows geht gar nichts“) überwiegt. Ich würde da eher auf die Strahlkraft des technisch überlegenen Systems setzen.
Allerdings sollte Apple mit seinen M-Prozessoren in Zukunft auch nicht zurückfallen. Zwar gibt es meines Erachtens ausreichend Software für persönlich genutzte Macintoshs, aber das Argument „unter Windows gibt es mehr“ hört man natürlich immer wieder. Da macht es schon Sinn, wenn der Mac nicht nur beim Design, sondern auch technologisch führend ist.
Mein Vertrauen haben die aber in Cupertino, dass sie das sowohl wollen als auch schaffen. Sonst müsste ich meine paar Aktien aber auch verkaufen ;-)