Royal Bank of Scotland - Zertifikate auf die USA: Was folgt auf die Wahlen?

Mittwoch, 05.12.2012 12:16 von Aktiencheck - Aufrufe: 287

Edinburgh (www.zertifikatecheck.de) - Die Analysten der Royal Bank of Scotland stellen in ihrer aktuellen Ausgabe "Märkte & Zertifikate" das GPR/RBS Vereinigte Staaten Top30 REIT Property TR Index Open End-Zertifikat (Open-End Zertifikat auf GPR/RBS US Top 30 REIT Property TR [The Royal Bank of Scotland plc]), das Open End- (Open-End Zertifikat auf Dow Jones Industrial Average [BNP Paribas Issuance B.V.]) sowie das Capped Bonus-Zertifikat (Capped-Bonus-Zertifikat auf Dow Jones Industrial Average [The Royal Bank of Scotland plc]) auf den Dow Jones (Dow Jones Industrial Average), und das Bonus-Zertifikat (Bonus Zertifikat auf S&P 500 [The Royal Bank of Scotland plc]) auf den S&P 500 (S&P 500) vor.

Barack Obama sei als US-amerikanischer Präsident wiedergewählt. Die Wahlen seien, im Gegensatz zu den Ereignissen im Jahr 2000, reibungslos verlaufen. Zum Glück, wie viele Marktbeobachter schreiben würden. Denn ein erneuter Hickhack um die Auszählung der Stimmen, wie bei der Wahl zwischen George W. Bush und Al Gore, hätte die Börse sicher enorm belastet. Und dabei gebe es an Belastungen schon genug. Schlechte Konjunkturzahlen und steigende Staatsverschuldung würden den Börsianern schon seit einiger zeit dicke Kopfschmerzen bereiten. Dass sich die Aktienmärkte in den zurückliegenden Monaten dennoch recht stabil hätten entwickeln können, würden Experten auf die Liquidität und einen gewissen "Anlagenotstand" zurückführen. Bei einem Zinsniveau von nahezu null und fraglicher Qualität der Staatsanleihen würden eigentlich nur noch Aktien übrigbleiben, um im großen Stil Geld zu investieren.

Es gebe viel zu tun. Doch die Aufgaben, vor denen Obama nun stehe, seien gewaltig. An ihm liege es, die US-Wirtschaft ans Laufen zu bekommen - eine gigantische Maschine, die gleich an mehreren Stellen große Schäden aufweise. So stocke das wichtigste Antriebsrad, der private Konsum. Rund 70 Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) würden sich aus dieser Quelle speisen. Gehe es mit dem Konsum bergab, breche auch das BIP weg.

Zwar hätten die Konsumausgaben zuletzt wieder deutlicher zulegen können - sie hätten sich im September im Monatsvergleich um 0,8 Prozent erhöht - doch allein die Verschuldungsquote der US-Bürger lasse Experten vorsichtig werden. Sie habe sich in den zurückliegenden Jahren zwar reduziert, notiere aber immer noch auf einem extrem hohen Niveau. Dies könnte vermuten lassen, dass die Ära der Entschuldung, das Deleveraging, noch lange nicht abgeschlossen sei, und zuletzt bestenfalls eine Verschnaufpause eingelegt habe.

Allerdings gebe es positive Gegenstimmen. So weise das McKinsey Global Institute in einer Anfang 2012 veröffentlichten Studie darauf hin, dass die Verschuldung der privaten Haushalte seit Ende 2008 um rund 580 Milliarden US-Dollar gesunken sei. Zudem sei der Anteil des Einkommens, der für Zinsen und Tilgungen ausgegeben werde, auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1990er Jahre zurückgegangen. Möglich mache dies unter anderem das niedrige Zinsniveau, das die Bürger entlaste. Und da die US-Notenbank FED bereits signalisiert habe, an den niedrigen Zinsen mindestens bis Mitte 2015 festzuhalten, könnte die Entschuldungsära schneller und "geräuschloser" verlaufen als etwa in Japan. Das asiatische Land stecke seit über 20 Jahren in einer Deflationsspirale.

Problematisch sei und bleibe auch der US-Immobilienmarkt. Hier habe es zuletzt allerdings positive Anzeichen gegeben. Selbst ausgesprochen kritische Zeitgenossen wie der US-Ökonom Robert J. Shiller würden eine Trendwende sehen. Der US-Immobilienmarkt könnte seinen Tiefpunkt wahrscheinlich überwunden haben, so werde Shiller zitiert. Der S&P Case-Shiller Hauspreisindex sei im August zum Vorjahresmonat um zwei Prozent gestiegen und damit am stärksten seit Juli 2010. Jedoch sei damit nicht der langfristige Abwärtstrend gebrochen worden. Auf Drei-Jahres-Sicht sei immer noch ein Rückgang zu verzeichnen.

Eine Erholung habe es auch bei den Neubauten gegeben. Ihre Anzahl sei im September im Jahresvergleich gleich um 15 Prozent gestiegen und habe mit 872.000 Einheiten das höchste Niveau seit dem Sommer 2008 erreicht. Die Baugenehmigungen seien mit 894.000 um fast zwölf Prozent und damit auf den höchsten Stand seit vier Jahren geklettert. Der Postbankvolkswirt Heinrich Bayer sehe darin einen "klaren und kräftigen Aufwärtstrend". Doch eine solche Interpretation sei umstritten. Insgesamt scheinen die US-Bürger vorsichtiger geworden zu sein, so die Analysten der Royal Bank of Scotland. Seien früher vor allem Häuser und Eigentumswohnungen gefragt gewesen, seien nun Mietwohnungen begehrt. Der Wohnungsleerstand habe Mitte 2012 mit 4,7 Prozent das geringste Niveau seit zehn Jahren erreicht. Und die Eigentumsquote sei auf 65,4 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit 1997 gesunken.

Das möge zum einen dem Umstand geschuldet sein, dass viele Banken bei der Vergabe von Häuserkrediten nun restriktiver vorgehen und ein höheres Eigenkapitalpolster verlangen würden. Andererseits könnte sich darin aber auch ein gewisser Mentalitätswandel in der Bevölkerung ausdrücken. Nach Jahren des ungebremsten Konsums mache sich Ernüchterung breit. Man spare und haushalte mit dem vorhandenen Geld. Ein vernünftiger Ansatz, der aber zur kurzfristigen Unterstützung der US-Wirtschaft denkbar ungünstig sei. Nachdenklich stimme auch die Einschätzung von Jochen Möbert von DB Research. "Die aktuelle Aufwärtsbewegung (am Immobilienmarkt) ist zu einem gewissen Teil durch Finanzinvestoren getrieben, die größere Bestände erwerben. Damit ist das Angebot weiter potenziell im Markt vorhanden und könnte die Preise künftig wieder drücken."

Unter dem Strich bleibe festzuhalten, dass die weiteren Aussichten für die US-Wirtschaft mit einem hohen Unsicherheitsfaktor behaftet seien. Es bleibe jedoch die Hoffnung, dass die Lockerungsmaßnahmen der US-Notenbank FED ihre Wirkung entfalten würden, vor allem auch am Aktienmarkt. Fehlende Anlagealternativen könnten zudem zu einem wachsenden Druck bei den institutionellen Investoren führen, ihr Geld für Aktienkäufe herzugeben. Allein das fundamentale Umfeld sollte Privatanleger aber dazu motivieren, vorsichtig zu agieren und bestehende Positionen mit Stoppkursen abzusichern. Zudem scheinen Bonus- und Discount-Zertifikate eine interessante Wahl, da sie auch in einem tendenziell schwächeren Marktumfeld positive Renditen erwirtschaften können, so die Analysten der Royal Bank of Scotland. (Ausgabe November 2012) (05.12.2012/zc/a/a)

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