„Wir brauchen noch mehr Zeit“

Mittwoch, 28.06.2017 13:34 von Handelsblatt - Aufrufe: 256

Bilanzskandal, Börsen-Abstieg und grobe Management-Fehler: Toshiba-Chef Satoshi Tsunakawa gelingt es nicht, den Technologiekonzern aus der Krise zu führen. Auch der Verkauf der Chipsparte droht zu scheitern.

Der angeschlagene japanische Technologiekonzern Toshiba kommt beim Verkauf seiner Speicherchipsparte nicht so schnell voran wie erhofft. Noch am Freitag voriger Woche hatte Konzernchef Satoshi Tsunakawa versprochen, den Deal bis zur Aktionärsversammlung am 28. Juni grundsätzlich zu besiegeln. Doch am Mittwoch stand er vor den Aktionären wieder mit leeren Händen da.

Gegen eine schnelle Einigung spricht der eskalierte Streit zwischen Toshiba und seinem US-Partner Western Digital (Western Digital Aktie), mit dem die Japaner das wichtigste Chipwerk betreiben. Die Amerikaner wollen die Einheit selber übernehmen und sind der Ansicht, dass ein Verkauf ihre Zustimmung voraussetzt.

Der US-Konzern versucht nun, mit einer in den USA eingereichten Klage eine Veräußerung zu blockieren. In letzter Minute legte Western Digital zudem am Dienstag erneut ein Gebot für die Chipeinheit vor. Toshiba holt nun zum Gegenschlag aus und kündigt eine Klage gegen den US-Partner an, weil dieser den Verkaufsprozess störe. Toshiba fordert deshalb Schadenersatz über 120 Milliarden Yen – das sind fast eine Milliarde Euro.

Darüber hinaus gefährdet der Übernahmepoker den Rettungsplan des angeschlagenen Konzerns. Die Japaner wollen ihre lukrativste Sparte für rund 16 Milliarden Euro verkaufen, um die Verluste ihres bankrotten US-Atomkraftwerksbauers Westinghouse auszugleichen. Der finanzielle Fall-Out der atomaren Krise hat das Eigenkapital Toshibas fast um fünf Milliarden Euro ins Minus gedrückt.

Toshiba hatte vorige Woche ein Konsortium aus dem halbstaatlichen japanischen Rettungsfonds Innovation Network Corp. of Japan, Japans Entwicklungsbank, dem Private-Equity-Fonds Bain Capital und dem südkoreanischen Chiphersteller SK Hynix als bevorzugten Partner ausgewählt. Andere Interessenten wie Western Digital und der Auftragsfertiger Foxconn aus Taiwan könnten daher leer ausgehen. 

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