Zwei Frauen beim Shopping (Symbolbild).
Freitag, 24.03.2023 14:07 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 2179

Was getan werden müsste: Bankenkrise: (K)eine Lehre aus 2008?

Zwei Frauen beim Shopping (Symbolbild). © filadendron / E+ / Getty Images

Staatliche Rettungsaktionen verdeutlichen die Krisenanfälligkeit unseres Banksystems aufs Neue. Haben wir aus 2008 nichts gelernt? Das müsste jetzt getan werden.

Too big to fail, too big to bail. Knapp 15 Jahre nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers müssen wieder Banken gerettet werden. Das Vertrauen in das globale Finanzsystem ist erschüttert – trotz aller Beschwichtigungsversuche. Schließlich war das Traditionshaus Credit Suisse nicht nur ein der weltweit 30 systemrelevanten Banken. Nach der Elefantenhochzeit mit dem Branchenprimus UBS kommt die neue alte Großbank auf eine gigantische Bilanzsumme, mehr als doppelt so groß ist wie die Wirtschaftsleistung der Schweiz. Das ist alles andere, nur nicht beruhigend.

Was müsste getan werden, um die Fehler der Vergangenheit nicht immer wieder aufs Neue zu wiederholen? An guten Ideen mangelt es jedenfalls nicht. Die "Handelsblatt"-Redaktion hat im Gespräch mit zahlreichen Experten vier regulatorische Vorschläge ausgearbeitet:

  1. Mehr Eigenkapital: Laut den Experten müsste die Eigenkapitalausstattung deutlich verbessert werden, mit einer Verschuldungsquote von 10 bis 15 Prozent. Aktuell kommen Großbanken im Euroraum auf 4 bis 5 Prozent.
  2. Eigenkapital für Staatsanleihen: Staatsanleihen gelten als sicher. Banken müssen für sie kein Eigenkapital hinterlegen. Und das trotz Griechenland-Krise und Schuldenschnitte. Ein Risikopuffer wäre deshalb wünschenswert, dürfte aber am Widerstand der südeuropäischen Staaten scheitern. Sie sind darauf angewiesen, dass ihnen Banken haufenweise Rentenpapiere abkaufen.
  3. Trennbankensystem: Zurückgehend auf den Glass-Steagall-Act in den USA sollen Investment- und Geschäftsbanken getrennt werden. Kritiker machen die Abschaffung von Glass-Steagall im Jahr 1999 mitverantwortlich für die Weltfinanzkrise von 2008.
  4. Ringfencing: Der Begriff stammt aus Großbritannien und meint eine zumindest interne Trennung des Investmentbanking- und Privatkunden-Geschäfts. Diese Brandmauer soll das Geld der Sparer schützen.

Woran es am Ende des Tages mangelt, ist der Willen der Entscheidungsträger. Die Ampelkoalition sieht keine systematischen Risiken hinter den aktuellen Turbulenzen und damit keine Ansteckungsgefahr. Daher müssten Banken auch nicht stärker reguliert werden – im Gegenteil. FDP-Finanzsprecher Markus Herbrand warnt vor „noch mehr Regulierung“. Das würde am Ende in einem stagnierenden Wirtschaftswachstum münden. Lindner bewahre.


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Autor: (mt) für die wallstreet:online Zentralredaktion.


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