Schmiergelder und heimliche Firmenbeteiligungen: Im Milliardenmarkt für Hörgeräte gehört Korruption der Ärzte und Akustiker zum Alltag. Den Schaden haben die Patienten.
Kein Witz, auch wenn er so beginnt. Kommt ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt zum Hörgeräteakustiker. Sagt der Arzt: Mensch, durch die ständigen Gesundheitsreformen gehts mir immer schlechter. Ich schick dir so viele Patienten mit Hörschäden rüber, da musst auch du was rüberwachsen lassen, sagen wir 100 Euro pro Patient. Der Akustiker ziert sich zuerst, sagt dann aber: Okay, das muss allerdings unter uns bleiben.
Schilderungen dieser Art kursieren zuhauf in einer Branche, der dank der Alterung der Gesellschaft in den kommenden Jahren der ganz große Boom winkt: den Hörgeräteakustikern. Schmiergelder, Gerichtsprozesse und unlautere Tricks gehören zum Geschäftsalltag wie die Stimmgabel zum Chorleiter. Das zeigen wochenlange Recherchen der WirtschaftsWoche bei Akustikern, Ärzten, Juristen und Kriminalisten.
Was die Insider berichten, lässt nur einen schlimmen Schluss zu: Im Geschäft mit den elektronischen Winzlingen wird unlauter kassiert und geschmiert, dass einem Hören und Sehen vergehen ob mit offenen Kickbacks, stillen Firmenbeteiligungen oder mit Ehegatten und nahen Verwandten, die als Strohmänner Hilfe leisten.
Korrupte Ärzte und Pharmafirmen
Akustiker sind eine ganz besonders schlimme Spezies, behauptet Uwe Dolata, Korruptionsexperte beim Bund Deutscher Kriminalbeamter. Der 56-jährige Kriminalhauptkommissar aus Würzburg kennt sich aus im deutschen Gesundheitswesen und hat schon viele korrupte Ärzte und Pharmafirmen zur Strecke gebracht. Bei Akustikern und Orthopäden sei die Korruption jedoch ganz besonders ausgeprägt.
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.