Candlestick-Charts auf einem Monitor (Symbolbild).
Dienstag, 09.11.2021 17:52 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 892

"Veganer Börsengang": Veganz IPO: Neuer veganer Superstar neben Oatly und Beyond Meat?

Candlestick-Charts auf einem Monitor (Symbolbild). pixabay.com https://pixabay.com

Veganz steht kurz vor dem ersten deutschen veganen Börsengang. Wie stehen die Chancen für ein erfolgreiches Debüt? Wir haben uns umgehört. Und: Kommt jetzt das Comeback der Veggie-Aktien?

Veganz will am 10. November an die Frankfurter Wertpapierbörse (Scale-Segment) gehen. Kann der vegane Lebensmittelhändler vom Wachstum des deutschen Milliarden-Markts für vegane Lebensmittel profitieren?

Beim Klimagipfel vergangene Woche wurde sich darauf geeinigt, dass der Ausstoß von Methan bis 2030 drastisch sinken soll. Um dieses Ziel zu erreichen, gehört auch ein Umdenken bei der Ernährung dazu. Veganz ist der erste deutsche vegane Lebensmittelhändler, der den Sprung aufs Parkett wagt. Die Berliner streben ein Emissionsvolumen von bis zu 50 Millionen Euro an, das sich aus neuen Aktien einer Kapitalerhöhung sowieso aus der Platzierung durch Altaktionäre zusammensetzt. Der Erlös soll unter anderem in den Ausbau der eigenen Produktion fließen.

"Kleiner Fisch, der viel Potenzial nach oben verspricht"

Peter Thilo Hasler, Gründer und Analyst der Sphene Capital, sieht Veganz mit einem Emissionspreis von 87 Euro und einer Marktkapitalisierung von rund 106 Millionen Euro im Vergleich zu den US-amerikanischen Veggie-Unternehmen Beyond Meat und Impossible Foods als "kleinen Fisch, der viel Potenzial nach oben verspricht". Im Gegensatz zu den genannten US-Unternehmen sei das Berliner Unternehmen aber kein Hersteller veganer Lebensmittel, sondern hauptsächlich ein Händler. Neben drei eigenen Läden in Berlin betreibt Veganz einen Online-Shop selbst. An mehr als 22.000 Verkaufspunkten werde zudem ein breites Sortiment an Snacks, Süßwaren, Aufstriche, Proteinprodukte, Fertiggerichte, Fleisch-, Fisch und Wurstalternativen und vegane Käsesorten angeboten.

In diesem Bereich können, so Hasler, deutlich geringere Margen erzielt werden: "Ob aber ein Sprung in die höhermargige Eigenproduktion gelingt, wird sich zeigen. Meines Erachtens drängt sich ein Engagement des bislang und noch auf absehbare Zeit schwer defizitären Unternehmens nicht unbedingt auf."

Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets, betont bei seiner Einschätzung den anhaltenden Trend zur Nachhaltigkeit: "Heute reicht es nicht mehr aus, dass Lebensmittel gut schmecken und gesund sind. Immer mehr Menschen wollen sichergehen, dass ihr Ketchup, ihre Kekse oder ihre Nudeln möglichst nachhaltig und klimaneutral hergestellt werden. Milchersatzprodukte aus Sojabohnen, Cashewnüssen, Mandeln, Haselnüssen oder auch Hafer haben sich als Reaktion auf diesen Trend inzwischen zu einer ernstzunehmenden Produktklasse entwickelt."

Weniger Glamour – aber mit solider Käufergruppe


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Einst ein Nischenmarkt, seien pflanzenbasierte Lebensmittel inzwischen so verbreitet wie Fußball, meint Oldenburger. "Mit Veganz strebt nun auch ein deutsches Unternehmen an die Börse und reiht sich damit ein ins Glied veganer Superstar-Unternehmen wie Oatly, Beyond Meat und Impossible Foods - zwar mit weniger Glamour, dafür aber mit einer soliden deutschen Käufergruppe."

Neue aufstrebende Unternehmen aus diesem Bereich hätten es allerdings zunehmend schwerer, da auch die großen klassischen Player wie Nestlé oder Unilever bereits auf den Zug der pflanzenbasierten Nahrungsmittel aufgesprungen seien, räumt Oldenburger ein: "Mit gewaltigen Ressourcen und Übernahmen versuchen sie ebenfalls einen Fuß in den Markt zu bekommen. Der starke Wettbewerb in diesem Segment dürfte in Zukunft anhalten und es kleineren Unternehmen schwer machen, die bisherigen hohen Wachstumsraten zu halten."

Aufgrund seiner Spezialisierung könnte Veganz allerdings durch seine Größe und die damit verbundene Flexibilität und Innovationsfreude einen Vorteil gegenüber den großen Lebensmittelherstellern haben, glaubt der Analyst: "Denn diese haben es auch schwerer als Newcomer, die Verbraucher davon zu überzeugen, dass sie es mit der Rettung des Planeten ernst meinen – ein wichtiges Verkaufsargument von Veganz & Co!"

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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