In der Nacht hat das russische Militär das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja angegriffen. Mittlerweile soll das Feuer auf dem Gelände wieder gelöscht sein. Doch die Sorgen der Anleger wachsen. Der DAX fällt.
Der deutsche Leitindex sackte am Freitagmorgen zwei Prozent nach unten auf 13.428 Punkte. In der Nacht hatten russische Truppen das größte europäische Atomkraftwerk Saporischschja angegriffen und eingenommen. Zwar gebe es keine erhöhten Strahlungswerte wegen des Beschusses, doch schürt der Vorfall neue Ängste an den Märkten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach gar von "Nuklear-Terrorismus" durch eine gezielte Attacke russischer Panzer. "Wenn es eine Explosion gibt, ist das das Ende von allem. Das Ende Europas", warnte Selenskyj in den Medien.
"Dieses Risiko und die Angst vor einer nuklearen Katastrophe schicken den Deutschen Aktienindex weiter auf Talfahrt. Der Markt sollte heute damit eine der schwärzesten Börsenwochen hinter sich lassen. Aber je länger dieser Krieg dauert, dürften auch die Tage und Wochen mit Minuszeichen an der Frankfurter Börse noch anhalten", bewertet Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets, die aktuelle Lage.
Es zeichne sich bei den Investoren eine Kapitulationsphase ab, schrieb Marktanalyst Andreas Lipkow in seiner morgendlichen Analyse. "Waren vor einigen Handelstagen noch selektive Käufe bei Schwächephasen erkennbar gewesen, haben sich die meisten Investoren jetzt endgültig in die sicheren Häfen verabschiedet. Somit stünden deutsche Staatsanleihen und Gold hoch im Kurs. Fundamentaldaten werden derzeit weiterhin fast vollständig ignoriert", so Lipkow weiter. Seine Prognose: Der Verkaufsdruck bleibe vorerst bestehen und könnte den DAX tendenziell in den kommenden Handelstagen in Richtung 13.000 Punkten drücken.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion
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