Bulle vor dem Eingang der Frankfurter Börse.
Dienstag, 18.04.2023 14:50 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1336

Trug oder Top-Börsenbarometer: DAX auf dem Prüfstand: Kann der deutsche Leitindex weg? - Scharfe Meinung!

Bulle vor dem Eingang der Frankfurter Börse. © Nikada / iStock Unreleased / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

Trader-Profi André Horst vertritt in der Diskussion, ob der DAX ein brauchbares Börsenbarometer oder eine Mogelpackung sei, eine deutliche Meinung. Engagierter Debattenbeitrag eines Vollblut-Börsianers.

Dennis Riedl vom Megatrend-Depot und Stefan Klotter von FAST BREAK haben bereits deutlich Stellung bezogen zur Leitfrage, ob der DAX – so wie wir ihn kennen - eine Mogelpackung sei.

Also: Zeigt der DAX Kursindex ohne Dividendeneinberechnung die wahre DAX-Performance an? Kann man den DAX Performance-Index mit Dividenden für den direkten Vergleich mit den Top-Indizes wie Dow, S&P 500 und Nasdaq (alle ohne Dividenden) gar nicht heranziehen?  

Lesen Sie den Diskussionsbeitrag von André Horst, dessen Trading-Strategien Bestandteil des Five Lions Zertifikat sind, in vollem Wortlaut:

"Sicherlich mag ich etwas voreingenommen sein, da der DAX zu Beginn der 1990er Jahre der erste mir bekannte Aktienindex war, ich ihn seit 2001 über den DAX-Future aktiv handele und ihn somit ständig, wenn auch nur als Trading-Instrument, in meinem Depot habe.

Aber ich muss an dieser Stelle eindeutig Partei für den DAX ergreifen. Dieses 'Schlechtreden' des DAX ist seit einigen Jahren Mainstream. Dadurch erreicht man vielleicht auch Klicks. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass hier nur noch einer vom anderen ungefiltert Aussagen übernimmt, ohne sie selbst überprüft zu haben. Daher möchte ich heute ein Gegenbeispiel aufstellen.

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Bereits André Kostolany sagte, die Börse ist wie ein Hund, der einem Herrchen mal nach vorn entläuft, wieder zurück kommt, dann etwas zurück bleibt und wieder nach vorn eilt. Diesen Satz sollte jeder Börsenprofi kennen.

Daher ist es mir schleierhaft, dass bei Performancevergleichen beim DAX sehr häufig als Startpunkt der 01.01.2000 gewählt wird. Jeder Profi sollte wissen, dass aufgrund der Finanzpolitik von Hans Eichel der Hund in den End-90er Jahren dem Herrchen weit enteilt ('Zerschlagung der Deutschland-AG'), und der DAX in der Bewertung eindeutig zu hoch gelaufen war. Wer also den DAX künstlich schlecht rechnen möchte, wählt diesen Startzeitpunkt.


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Mein zweiter Kritikpunkt liegt darin, dass der DAX immer schon gute Dividendenzahler enthielt und auch noch enthält. Daher ist es genauso falsch, die beiden Kursindizes zu vergleichen. Einzig richtiger Vergleich ist DAX-Performanceindex zu S&P 500 Total-Return (inklusive dortiger Dividenden).

Nehme ich nun den März 2003 als Startpunkt, sehe ich im DAX eine Entwicklung von rund 622 Prozent und im S&P 500 Total-Return eine Entwicklung von ca. 625 Prozent. Wo ist hier die Mogelpackung?

Zugegeben, in den zehn Jahren von Ende 2012 bis Ende 2022 war der S&P500 TR deutlich stärker als der DAX. Dies lag an der äußerst starken Performance von Big Tech. Ob man dies nun aber so in die Zukunft weiter schreiben kann, ist zumindest fraglich.

In den zehn Jahren zuvor, hat sich der DAX übrigens mit plus 162 Prozent im Gegensatz zum S&P500 Total Return mit plus 85 Prozent deutlich besser entwickelt. Und so ist es immer, solange die Unternehmen eines Landes ausreichend gut performen. Ob dies in Deutschland auf lange Sicht der Fall ist, möchte ich hier nicht thematisieren. Das ist eine politische Diskussion, bei der mein schon langer Text noch deutlich länger ausfallen würde.

Zum Schluss noch ein Fakt, der nie berücksichtigt wird: Der DAX und der S&P500 befinden sich in verschiedenen Währungsräumen. Um eine echte Vergleichbarkeit herzustellen, müssen wir aber beide gleichnamig machen.

Ein Amerikaner investiert in Deutschland, der rechnet in US-Dollar. Ein Deutscher investiert in den USA, rechnet aber in Euro oder früher in DM.

Wenn Sie dies machen, werden Sie staunen. Aber dazu vielleicht dann mehr in einem Folgeartikel, der (versprochen!) kürzer ausfallen wird", so die Meinung von Investment-Profi André Horst.

Text: Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion

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