Die Performanceübersicht einer Aktie (Symbolbild).
Mittwoch, 02.11.2022 11:25 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1230

Top-Nebenwerte: Zweistellige Kursgewinne: Dreimal Rendite made in Germany

Die Performanceübersicht einer Aktie (Symbolbild). © pixabay.com

Foto: Matthias - Adobe Stock

Auch wenn die großen internationalen Player viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen: Hierzulande gibt es ebenfalls starke Unternehmen. Fündig wird man oft abseits der ausgetretenen Pfade.

Es ist ein vielfach beschriebenes Phänomen: Intuitiv legt man am liebsten im eigenen Heimatland an. Denn häufig kennt man die Unternehmen und deren Produkte, die Geschäftsberichte müssen nicht erst übersetzt werden, man liest hin und wieder etwas zu den Werten in der Presse – all dies schafft Vertrauen.

Grundsätzlich wird allerdings empfohlen, diesen sogenannten Home-Bias zu umgehen und sich zum Beispiel ETFs auf den international gestreuten MSCI World und ergänzend ausgesuchte international gestreute Einzelwerte ins Depot zu legen. So lassen sich Renditechancen erhöhen. Als etwa die Tech-Rallye in vollem Gange war, kam man zum Beispiel an US-amerikanischen Titeln kaum vorbei und Unternehmen wie Tesla, Alphabet oder Amazon stehen trotz der aktuell mauen Performance weiterhin auf vielen Kauflisten.

Titel aus dem DAX erscheinen im Vergleich dazu oft langweilig. Kritiker monieren zudem, der DAX spiele international betrachtet längst nicht die Rolle, die ihm in der deutschen Börsenberichterstattung zugestanden würde. Dies lässt sich zum Beispiel an der geringen Gewichtung deutscher Standardwerte im Weltaktienindex ablesen. Wie das Finanzmagazin Capital in einem aktuellen Online-Artikel beschreibt, beträgt der Anteil deutscher Werte im MSCI World derzeit magere 2,06 Prozent. Mit dem Rückzug von Linde aus dem deutschen Leitindex, so der Bericht weiter, würde der Deutschland-Anteil sogar unter zwei Prozent fallen.

Anleger, die dennoch verstärkt auf DAX-Werte setzen – etwa gebündelt über entsprechende ETFs oder Aktienfonds –, mussten im bisherigen Jahresverlauf zudem deutliche Verluste einstecken. Auch wenn die jüngsten Kursentwicklungen wieder etwas Hoffnungen wecken: Bezogen auf die bisherige Jahresperformance steht immer noch ein dickes Minus in der DAX-Bilanz.

Statt DAX-Fokussierung: Kleinere Top-Werte werden oft übersehen

Wer enttäuscht von der Performance der bekannten Blue Chips ist, sein Depot aber gerne mit inländischen Unternehmen ergänzen möchte: Abseits des Mainstreams finden sich immer noch Top-Performer. Zum Teil handelt es sich um Unternehmen, die in ihrer Branche eine führende Position einnehmen oder einfach um solide Unternehmen, die von bestimmten Entwicklungen profitiert haben. Wir schauen auf drei beispielhafte Aktien, die dieses Jahr starke Kursgewinne verbuchen konnten und den deutschen Leitindex weit hinter sich gelassen haben.

Mit Modeschmuck auf der Überholspur: Bijou Brigitte (WKN: 522950)

Die Lust auf modische Halsketten, Ringe mit viel Bling-Bling oder trendige Haaraccessoires scheint ungebrochen: Seit 1963 werden Kunden diesbezüglich in den mittlerweile rund 990 Bijou-Brigitte-Filialen im In- und Ausland fündig. Die Geschäfte befinden sich meist in Shopping-Centern oder zentral gelegen in den großen Einkaufsstraßen. Die Zielgruppe ist nach Unternehmensangaben modebewusst, meist weiblich – und bezogen auf Alter und Einkommen breit gefächert. Sei es die Schülerin, die sich neue Ohrringe leisten möchte oder aber die Geschäftsfrau, die hier auf die Suche nach erschwinglichen neuen Trends geht. Diese Mischung scheint den Erfolg des Hamburger Unternehmens auszumachen.


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Kurse

Der Halbjahresbericht 2022 weist einen Umsatz in Höhe von 131,3 Millionen Euro aus – im Vorjahr waren es noch 63,4 Millionen Euro. Das EBT lag zum 30. Juni 2022 bei 11,7 Millionen Euro (Vorjahr: -27,2 Millionen Euro). Diese deutlichen Anstiege erklärt das Unternehmen mit dem schrittweisen Wegfall der Corona-Beschränkungen und der Normalisierung des Konsumverhaltens. Aufgrund eines gewissen Nachholbedarfs der privaten Haushalte habe die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr wieder an Fahrt aufgenommen. Das positive Konzernergebnis habe auch den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von -8,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 auf 25,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022 steigen lassen.

Der Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung ist positiv: "Unter der Voraussetzung, dass keine externen Störungen, wie beispielsweise erneute pandemiebedingte Einschränkungen oder größere wirtschaftliche Verwerfungen durch den Krieg in der Ukraine, den weiteren Geschäftsverlauf beeinträchtigen, könnte der Umsatz des Bijou Brigitte-Konzerns im Geschäftsjahr 2022 zwischen 280,0 Millionen Euro und 300,0 Millionen Euro betragen (Geschäftsjahr 2021: 216,0 Millionen Euro)", heißt es im Halbjahresbericht.

Auch an der Börse ging es die vergangenen Monate stetig bergauf: Auf Jahressicht konnten Anleger mit der Bijou-Brigitte-Aktie ein sattes zweistelliges Plus verbuchen.

Telekommunikationstechnik aus Bayern: ADVA Optical Networking (WKN: 510300)

Ebenfalls eine bislang sehr gute Börsenbilanz verzeichnet die bei München ansässige ADVA Optical Networking SE. Der Konzern fokussiert sich auf Wachstumsmärkte im Telekommunikationsbereich mit den Megatrends Mobilität und Cloud-Technologie. Wie der Halbjahresbericht 2022 resümiert, verzeichnete ADVA einen signifikanten Anstieg der Umsätze im Vergleich zum Vorjahr bei gleichzeitig gesunkener Bruttomarge. Aufgrund des deutlich niedrigeren Betriebsergebnisses meldet ADVA einen erheblichen Rückgang des Nettogewinns von 23,2 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten 2021 im Vergleich zu 13,5 Millionen Euro im aktuellen Zeitraum.

In der zuletzt veröffentlichten Mitteilung zum zweiten Quartal 2022 heißt es in einem Zitat von Uli Dopfer, CFO von ADVA: Im abgelaufenen Quartal sind wir im Vergleich zum Vorjahresquartal erneut gewachsen. Dies unterstreicht das positive Marktumfeld und den Rückenwind, den wir auf der Nachfrageseite spüren. Weiter erklärt der Finanzvorstand:

Allerdings müssen wir uns in der zweiten Jahreshälfte  mit den Herausforderungen auseinandersetzen, die sich aus gestiegenen Beschaffungskosten und gestörten Lieferketten ergeben. Trotz erhöhter Vorräte liegt unsere Liquidität bei zufriedenstellenden 63 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund eines anhaltend starken Auftragseingangs und eines erstarkenden Dollars in Kombination mit anhaltend höheren Kosten in den Lieferketten haben wir uns entschlossen, den Ausblick für das Geschäftsjahr entsprechend anzupassen, was wir in einer Ad-hoc-Mitteilung am 15. Juli bekannt gegeben haben. Wir erhöhen unsere Umsatzprognose auf 680 bis 730 Millionen Euro und reduzieren unsere pro forma EBIT-Marge um einen Prozentpunkt auf fünf bis neun Prozent.

Neue Energien pushen den Kurs: Energiekontor (WKN: 531350)

Seit 30 Jahren treibt die im SDAX gelistete Energiekontor AG den Ausbau von Solar- und Windenergie voran und gilt damit als ein Pionier-Unternehmen in dieser Branche. Energiekontor übernimmt alle Arbeitsschritte von der Planung über den Bau bis hin zur Betriebsführung von Wind- und Solarparks. Die Bilanz seit Firmengründung erstreckt sich über 132 realisierte Windparks und 13 Solarparks mit einer Gesamtleistung von über einem Gigawatt. Das Investitionsvolumen gibt der in Bremen ansässige Konzern mit rund 1,8 Milliarden Euro an.

Zuletzt vermeldete Energiekontor das erfolgreiche Durchlaufen des Genehmigungsprozesses für den Bau von drei Solarprojekten in Mecklenburg-Vorpommern. Der Halbjahresbericht 2022 bilanziert einen Umsatz in Höhe von 52,5 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 40,2 Millionen Euro). Das EBITDA wird mit 30,7 Millionen Euro gegenüber 26,2 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 angegeben. Das Ergebnis pro Aktie lag bei 0,61 Euro gegenüber 0,40 Euro im Vorjahreszeitraum.

Der Bericht verweist auf die politisch motivierte Entwicklung, dass im Zuge des Kriegs in der Ukraine dem Ausbau Erneuerbarer Energien wieder mehr Gewicht beigemessen wird. Der Ausblick fällt demgemäß positiv aus:

Das zum Jahresanfang 2022 ausgegebene Ziel, für das Geschäftsjahr 2022 insgesamt eine EBT-Steigerung von zehn Prozent bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu erreichen, erscheint aus heutiger Sicht bei planmäßigem Geschäftsverlauf nach wie vor erreichbar.

Obwohl die Aktie im bisherigen Jahresverlauf immer wieder nachgegeben hatte, machten deutliche Kurssprünge die Bilanz wieder rund: Aktuell verbucht der Titel ein zweistelliges Plus seit Jahresbeginn.

Fazit: Ausgewählte deutsche Nebenwerte konnten bislang auch in diesem sehr herausfordernden Marktumfeld positive Renditebeiträge liefern. Um Kursverluste zu reduzieren, streuen Sie Ihr Anlagekapital auf unterschiedliche Titel, Branchen, Assetklassen und Anlageregionen. Mit Smartbroker traden Sie an allen deutschen Börsen und einer Vielzahl an internationalen Handelsplätzen. Über gettex handeln Sie bereits ab 0 Euro (ab 500 Euro Ordervolumen pro Trade) zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

Autorin: KS, Redaktion smartbroker.de

FAST BREAK ist nicht zu stoppen: Der neue Börsendienst aus unserem Hause hat nun die restliche Short-Position auf Tesla geschlossen. Das unglaubliche Ergebnis: 200 Prozent Performance in nur wenigen Tagen. Der Chefredakteur Stefan Klotter hat bereits die nächsten Trades ausgemacht. Erfahren Sie hier mehr.

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