Streamingdienst: Warum die Netflix-Aktie den Oscar der Aktionäre bekommen könnte

Aktien von Streaming-Diensten durchlaufen eine schwierige Phase, denn Anleger wollen mehr als steigende Abonnentenzahlen. Netflix könnte auf Basis seiner guten Ausgangsposition zu den Gewinnern gehören.

Der pandemiebedingte Hype der Streaming-Dienste ist vorbei. Die Aktie von Netflix ist unterm Strich seitwärts und schlechter als der Gesamtmarkt gelaufen. Aber auch Walt Disney, mit seinem Streaming Dienst Disney +, erging es nicht besser.

Netflix sei laut Barron's der einzige Branchenvertreter, der bereits Geld verdiene. "Die Investoren wollen nicht mehr nur Abonnenten, Abonnenten, Abonnenten um jeden Preis, sondern ein Finanzmodell", zitiert Barron's Rich Greenfield von LightShed Partners. "Man hat erkannt, dass Streaming viel schwieriger ist, als es aussieht."

Der Streaming-Pionier Netflix habe durch den Rückgang des Kabel TVs in den USA, seine globale Reichweite und sein enormes Budget gute Chancen. Die Zahl der 222 Millionen Abonnenten könnte weiter steigen und das Unternehmen durch Preissteigerungen profitieren.

2022 werde Netflix laut Barron's schwarze Zahlen schreiben. Wall Street-Analysten prognostizieren einen freien Cashflow von fast 900 Millionen US-Dollar. In den kommenden Jahren könnten an dieser Stelle sogar Milliarden stehen.   

Im vergangenen Monat bewegte sich der Kurs zwischen 394 US-Dollar und 331 US-Dollar.  

In den letzten fünf Jahren lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Netflix beim 1,6-fachen des geschätzten Gewinnwachstums. Nach dem mauen, Nachpandemie-Jahr rechnen Wall Street-Analysten damit, dass Netflix im Jahr 2023 ein Gewinnwachstum von 30 Prozent erzielen werde. Das könnte ein KGV zwischen 40 und 50 rechtfertigen. Einige Wall Street-Analysten sind optimistisch: Ihr durchschnittliches Kursziel liegt bei 509 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von etwa 40 Prozent entspricht.

Maria Windisch, wallstreet:online Zentralredaktion