Die Deutschen reden zu laut miteinander. Wir sollten mehr auf Zwischentöne achten – so wie die Architekten der Elbphilharmonie.
Wer gehört werden will, erhebt gerne die Stimme. Je lauter man spricht, desto durchsetzungsfähiger ist die eigene Position, desto besser hören andere zu. Das Gegenteil ist der Fall. Wer gehört werden will, sollte die Stimme senken, um die Konzentration auf das Gesagte zu richten. Im großen Konzertsaal der in dieser Woche eröffneten Hamburger Elbphilharmonie lässt sich dies ausprobieren, wenn man nach all den ersten Besucheranstürmen einmal die Gelegenheit hat, alleine im Saal zu sein. Er ist der ideale Ort für ein ruhiges, konzentriertes Selbstgespräch, bei dem man nicht die Stimme heben muss, um sich davon zu überzeugen, dass mit dem Saal ein akustisches Meisterwerk gelungen ist.
Betrachtet man die Elbphilharmonie als das, was sie ist – ein Symbol mit Anziehungskraft, das weit über die Stadtgrenzen Hamburgs hinaus wirkt –, entsteht eine Analogie zur Lage des Landes. In Deutschland reden die Deutschen derzeit sehr laut miteinander, so laut, dass einer den anderen immer wieder zu übertönen versucht und irgendwann nur noch Lärm übrig bleibt. Das Bild unseres Landes, das so nach außen geht, ist wenig filigran, wenig zukunftsoffen und nicht sehr sympathisch.
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