Cloud-Computing überträgt Daten zwischen Geräten. (Symbolbild).
Freitag, 17.12.2021 15:27 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1891

Starke Vorwürfe von Viceroy: S&T wehrt sich – lohnt sich der Einstieg nach der Shortseller-Attacke?

Cloud-Computing überträgt Daten zwischen Geräten. (Symbolbild). © PeopleImages / E+

Foto: Felix Kästle - dpa

Nach der gestrigen Shortseller-Attacke auf das IT-Unternehmen S&T, befindet sich die Aktie auf Wiedergutmachungs-Kurs. Privatbanken lassen sich von den Leerverkäufen nicht beirren und bekräftigen ihre Kursziele.

Wenn der Shortseller Fraser Perring etwas zu sagen hat, hören Anleger zu, lag er doch in der Vergangenheit das ein oder andere Mal wie in den Fällen von Wirecard und Adler richtig. Gestern veröffentlichte er über seine Investmentfirma Viceroy einen Bericht, der den Aktienkurs des österreichischen Technologiekonzerns S&T zum Einsturz brachte. Die im s- und Tec-DAX notierte Aktie verlor daraufhin rund ein Drittel ihres Wertes.

Konkret wirft Perring S&T vor, eine Kaufmaschine zu sein, die in großer Eile und mit wenig Sorgfalt zahlreiche IT-Firmen vor allem in Osteuropa zu eigen macht. Diese würden nicht eingegliedert. Auch verstecke S&T zahlreiche Minderheitsbeteiligungen und weise diese nicht ordentlich gegenüber dem Kapitalmarkt aus. Die geheimen Firmen seien moralisch bankrott und von Unternehmensbetrügereien geplagt, fasst das Handelsblatt die Vorwürfe zusammen.

Auf seiner Website schreibt S&T, dass man „in den nächsten Tagen den Bericht und die enthaltenen Vorwürfe intern und extern im Detail prüfen und anschließend mit einer ausführlichen, öffentlichen Stellungnahme als auch einem konkreten Maßnahmenpaket zurückkommen“ will.

Nur so viel gab Hannes Niederhauser, CEO der S&T AG, preis: „Wir bestätigen, dass die operative Performance der S&T AG im Bereich der aktuellen Guidance für das Geschäftsjahr 2021 liegt. In Bezug auf die erhobenen regulatorischen Vorwürfe kann ich nach erster Durchsicht festhalten, dass mit Ausnahme von der S&T Rumänien, wo es Untersuchungen gegen mehrere Marktteilnehmer wegen angeblicher Preisabsprachen in Vergabeverfahren gibt, gegen keine Gesellschaft der S&T Gruppe rechtliche Verfahren, wie im Bericht angeführt, seitens der zuständigen Behörden eingeleitet worden sind.“

Heute scheint sich die Aktie von den Vorwürfen befreien zu können. Sie steht bei 14, 50 Euro und liegt somit circa elf Prozent im Plus (17.Dezember 2021; 14:54 Uhr). Geht es nach den Privatbanken Hauck & Aufhäuser und Warburg, war das nur der Anfang. Warburg belässt das Kursziel für S&T nach den Vorwürfen des Leerverkäufers bei 29 Euro.

Analyst Malte Schaumann begründet seine Einstufung im Bericht folgendermaßen: Was das angebliche Off-Balance-Geschäft betrifft, gebe es keinen Hinweis darauf, dass S&T tiefer involviert ist. Auffallend sei zudem, dass sich der Bericht ausschließlich auf diese Compliance-Themen konzentriere und die Top-Line-, Bottom-Line- oder Cash-Flow-Performance von S&T nicht in Frage stelle.


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Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt Analyst Tim Wunderlich von Hauck & Aufhäuser. Er hält die Vorwürfe des Leerverkäufers für falsch. Der Kurseinbruch vom Donnerstag erscheint ihm deutlich übertrieben. Das Kursziel belässt die Bank bei 31 Euro.

Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion

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