Scion Asset Management, der Hedgefonds von Michael Burry, hat fast alle Aktien verkauft. Wieder einmal sellt der Starinvestor gegen den Konsens vieler Börsen-Profis. Der Bärenmarkt sei noch nicht vorbei, warnt er.
"Gelassenheit jetzt" twitterte der umstrittene Investor am frühen Dienstagmorgen, dazu ein Video einer idyllischen Bucht, in der einige Segelboote vor sich hin treiben. Die Szene scheint gut zu Burrys neuer Anlage-Strategie zu passen: Denn wie am Montag bekannt wurde, hat sich der 51-Jährige von fast allen seinen Aktien getrennt.
Meta, Alphabet, Booking oder Bristol-Myers-Squibb: Burry räumte sein Depot leer. Die einzig verbliebene Position ist die Aktie der Geo Group, ein Betreiber von privaten Gefängnissen und psychiatrischen Einrichtungen. Der weitgehend unbekannte Nebenwert legte prompt um zehn Prozent zu.
Zuvor hatte Burry seine Twitter-Follower noch vor weiteren Rückschlägen am Aktienmarkt gewarnt. In einem Tweet, der mittlerweile gelöscht ist, schrieb Burry: "Es gab schon Bärenmarktrallys, die mehr als 50 Prozent aufgeholt haben und trotzdem zu niedrigeren Tiefs geführt haben."
Damit antwortete er Kritikern, die ihm vorwarfen, er habe zum Tiefpunkt verkauft und die jüngste Rallye (unter anderem der kräftige Aufschwung im Nasdaq) verpasst. "Der Nasdaq liegt jetzt 23 Prozent über seinem Tief", schrieb Burry in der vergangenen Woche. "Glückwunsch! Ihr habt jetzt eine durchschnittliche Bärenmarktrallye."
Burrys Wetten gegen den US-amerikanischen Immobiliensektor, die im Hollywood-Streifen "The Big Short" verfilmt wurden, haben den Investor berühmt gemacht. Seitdem verfolgen viele Anleger seine Trades und Tweets auf der Suche nach Hinweisen für den nächsten großen Trading-Erfolg.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion
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