SJB FondsEcho. JF Singapore .

Donnerstag, 12.01.2012 19:47 von SJB - Aufrufe: 202

 

SJB FondsEcho. Löwenstadt. Wirtschaftsfreundlich. JF Singapore (ISIN: LU0117842756). MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5.

 

Das asiatische Finanz- und Handelszentrum Singapur steht auch im Umfeld der globalen konjunkturellen Schwächephase für Sicherheit und Stabilität. Dies ist unter anderem der wirtschaftsfreundlichen Politik der Regierung geschuldet. Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Unternehmen sind in Singapur besonders günstig, weshalb die Weltbank Singapur zum sechsten Mal in Folge zum wirtschaftsfreundlichsten Standort der Welt erklärt hat. 2011 konnte der Stadtstaat ein Wirtschaftswachstum von +4,8 Prozent verzeichnen, in den kommenden beiden Jahren wird das BIP um rund ein Prozent weniger zulegen. Um den gedämpften Wachstumsaussichten entgegenzuwirken, hat der National Productivity Fund ein Förderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen im Umfang von 600 Millionen Singapur-Dollar aufgelegt. So ist damit zu rechnen, dass die Arbeitslosenquote, die unter den 5,1 Millionen Einwohnern bei gerade einmal 2,2 Prozent liegt, auch in Zukunft ähnlich niedrig bleiben wird.

Die Stärke Singapurs ist auch die Stärke seiner Währung. Der Singapur-Dollar (SGD) hat im zweiten Halbjahr 2011 gegenüber dem Euro rund 10,0 Prozent aufgewertet und damit seine langfristige Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Gute Voraussetzungen für einen Fonds wie den JP Morgan Funds – JF Singapore (WKN 577343, ISIN LU0117842756), der sich bei seinen Investments ganz auf Singapur konzentriert. Der JF Singapore wurde am 18. Mai 2001 aufgelegt und verwaltet aktuell ein FondsVermögen von 110,0 Millionen Euro. Die FondsManagerinnen Jenny Tan und Pauline Ng zeigen sich überzeugt von den hochentwickelten Rechts- und Geschäftsstrukturen sowie der politischen Stabilität des Landes, die Singapur zu einem der attraktivsten Anlageziele in Asien machen. FondsWährung ist der US-Dollar, als Benchmark wird der MSCI Singapore Free (Total Return Net) verwendet. Der Fonds betreibt ein aktives Portfoliomanagement und weicht teils nachhaltig von seinem Vergleichsindex ab. Mit ihrer Titelauswahl konnten die FondsManagerinnen langfristig die Benchmark klar schlagen: In den letzten zehn Jahren erzielte der JF Singapore eine Gesamtrendite von +303,01 Prozent in US-Dollar, während der Referenzindex lediglich um +195,94 Prozent zulegte. Was sind die Kennzeichen der so erfolgreichen Anlagestrategie?

 

FondsStrategie. Freiheit. Umgesetzt.

Der JF Singapore Fund legt ausschließlich in Aktien aus Singapur an und hat es sich zum Ziel gesetzt, ein langfristiges Kapitalwachstum zu erreichen. Der Fonds wird aggressiv verwaltet und mit relativ geringem Bezug zu seiner Benchmark geführt. Die beiden FondsManagerinnen Jenny Tan und Pauline Ng besitzen einen hohen Grad an Freiheit und können auch deutlich vom Referenzindex abweichen. Mit ihrer Stockpicking-Strategie konzentrieren sie sich ganz auf die Auswahl der einzelnen Ttitel. Beschränkungen mit Blick auf die Marktkapitalisierung unterliegen sie nicht, der Fonds darf sowohl in kleinere als auch in große Unternehmen investieren. So versuchen Tan und Ng, das größtmögliche Mehrwertpotenzial für den Fonds zu erwirtschaften und mit einem disziplinierten Anlagestil eine Outperformance zur Benchmark zu erzielen. Angesichts der unsicheren globalen Wirtschaftslage haben die beiden FondsManagerinnen eine Untergewichtung im Industriesektor vorgenommen und dafür in ausgewählte nicht zyklische Konsumtitel investiert. Auch Finanztitel werden im Vergleich zur Benchmark schwächer gewichtet.

 

FondsPortfolio. Finanzwerte. Führend.

In der Branchenallokation des JF Singapore liegen die Finanzwerte trotz ihrer relativen Untergewichtung mit 38,6 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz. Es folgen Industriebetriebe mit 23,0 Prozent Anteil am Fonds. Auf dem dritten Platz finden sich nicht zyklische Konsumwerte mit 12,5 Prozent, knapp gefolgt von Telekommunikationsdienstleistern, die 12,3 Prozent vom FondsVermögen abbilden. Durchschnittlich stark gewichtet innerhalb des Singapur-Fonds sind zyklische Konsumgüter mit 8,6 Prozent Anteil am FondsVolumen. Kleinere Bestände im Bereich der Energietitel (1,1 Prozent) sowie der Informationstechnologie (1,0 Prozent) runden die Portfoliostruktur ab. Zum Jahresende 2011 hält der Fonds einen Barbestand von 2,9 Prozent.

Die größte Einzelposition des Fonds, der Marine- und Infrastrukturkonzern Keppel, führt mit 8,9 Prozent Portfolioanteil die Top 10 des Fonds an. Auf Platz zwei und drei sind mit der United Overseas Bank (8,5 Prozent) und der Oversea-Chinese Banking Corp. (8,2 Prozent Portfolioanteil) zwei Banken zu finden. Weitere Finanztitel unter den Top-10-Positionen des Fonds sind die DBS Group Holding (6,1 Prozent) sowie Capitaland (4,5 Prozent). Nicht zyklische Konsumwerte wie Wilmar International, der weltgrößte Hersteller von Palmölprodukten (4,4 Prozent) sowie der Lebensmittelkonzern Golden Agri-Resources (4,2 Prozent) schaffen es ebenfalls unter die zehn größten Einzelpositionen. Abgerundet wird die Top 10 des Fonds durch den im Bereich Lebensmittel, Immobilienentwicklung und Verlagswesen operierenden Mischkonzern Fraser and Neave (4,1 Prozent) sowie den Resort- und Casinobetreiber Genting (3,0 Prozent).

 

FondsVergleichsindex. Korrelation. Hochgradig.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse wird der JF Singapore von JP Morgan dem MSCI Singapore als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt, dass die Benchmark passend gewählt ist und damit aussagekräftige Werte zu Alpha und Beta liefern wird. Mit 0,97 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem sehr hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,88 etwas geringer. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark weist eine starke Parallelität auf, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Für drei Jahre liegt sie bei 0,93, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,78 an. Damit haben sich mittelfristig 7 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 22 Prozent. Hier zeigt sich, dass die FondsManagerinnen Tan und Ng kurzfristig um einiges stärker von ihrer Freiheit Gebrauch machten, bei der Titelauswahl vom Vergleichsindex abzuweichen. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei 3,39 Prozent, auf Jahressicht legt die Spurabweichung auf 4,34 Prozent zu. Welche Volatilitätswerte verzeichnet der Singapur-Fonds unter diesen Voraussetzungen?

 

 

FondsRisiko. Beta. Vergleichbar.

Der JF Singapore von JP Morgan weist für drei Jahre eine Volatilität von 28,25 Prozent auf, die damit etwas oberhalb der Schwankungsbreite liegt, die der MSCI Singapore mit 27,33 Prozent zu verzeichnen hat. Über ein Jahr stellt sich die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds leicht günstiger dar: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 15,58 Prozent, wohingegen die Benchmark eine Schwankungsbreite von 15,76 Prozent aufzuweisen hat. Insgesamt sind die Volatilitätsabweichungen zwischen Fonds und Index gering, die Risikostruktur somit vergleichbar.

Dieses Bild wird durch das nur geringfügig vom Marktniveau abweichende Beta des Fonds bestätigt, das über drei Jahre einen Wert von 1,03 aufweist. Auf Jahressicht stellt sich die Kennzahl mit 0,95 noch günstiger aus Perspektive des Fonds dar, weist sie doch auf eine um 5,0 Prozent geringere Schwankungsneigung hin. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte belegt, dass der Singapur-Fonds in der Mehrzahl der untersuchten Zeiträume eine etwas höhere Schwankungsbreite als seine Benchmark MSCI Singapore zu verzeichnen hat. Die Risikokennziffer liegt in 33 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume über dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei Werte von 1,10 in der Spitze an. Der aktuelle Beta-Wert von 0,95 ist hingegen der niedrigste der gesamten letzten drei Jahre. Der Singapur-Fonds von Jenny Tan und Pauline Ng geht damit ein etwas höheres Risiko, um einen Renditevorsprung zur Benchmark zu erzielen. Gelingt ihm dies?

 

FondsRendite. Alpha. Ausgeprägt.

Über drei Jahre hat der JF Singapore eine Gesamtrendite von +98,88 Prozent in Euro aufzuweisen (Stand: 09.01.2012). Eine ganz ausgezeichnete Wertentwicklung, die einer Rendite von +25,76 Prozent p.a. entspricht. Den Vergleichsindex lässt der Aktienfonds von JP Morgan deutlich hinter sich: Der MSCI Singapore wartet für den Dreijahreszeitraum mit einer Gesamtrendite von +90,67 Prozent bzw. einem Ergebnis von +24,00 Prozent p.a. auf. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung legen Fonds und Index eine Punktlandung hin. Mit seiner Wertentwicklung von -15,43 Prozent liegt der JP Morgan-Fonds ganz auf einer Linie mit seinem Referenzindex, der es auf eine Rendite von -15,42 Prozent bringt. Durch den über drei Jahre erzielten klaren Performancevorsprung fällt der Vergleich insgesamt zugunsten des JF Singapore aus.

Die Mehrrendite des aktiv gemanagten Fonds zur Benchmark manifestiert sich auch in dem positiven Alpha, das über drei Jahre bei 0,08 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,06 hingegen in den roten Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass der Singapur-Fonds seinen Renditevorsprung zur Benchmark nicht durchgängig erzielen konnte. In 25 der letzten 36 Perioden gab es ein negatives Alpha bis zutiefst -1,18 zu verzeichnen, 11 Mal hingegen fiel die Kennzahl positiv aus. Der höchste Alpha-Wert resultiert mit 0,55 dabei aus dem Dezember 2009. Knüpfen die beiden FondsManagerinnen wieder verstärkt an diese Leistung an, steht einer Fortsetzung der Erfolgstory des JF Singapore nichts im Wege.

 

SJB Fazit. JF Singapore.

Auf Dreijahressicht ist der Fonds der beste seiner Vergleichsgruppe, auch sein langfristiger Renditevorsprung zum MSCI Singapore beeindruckt. Die aktuelle Portfoliostruktur überzeugt mit ihrer Übergewichtung von Basiskonsumtiteln bei gleichzeitiger Reduzierung von Industrie- und Finanzwerten. Angesichts der günstigen Bewertung des Singapurer Aktienmarktes ein aussichtsreiches Engagement in einem der chancenreichsten und zugleich stabilsten Märkte Asiens.

 

JP Morgan. Hintergründig.

JP Morgan Asset Management gehört zu JP Morgan Chase & Co. Gegründet 1799 in den USA. Verwaltetes Vermögen: 1,3 Bill. US-Dollar, davon in Deutschland 15 Mrd. US-Dollar. Fonds in Deutschland: über 160. Zu Umsatz und Gewinn: Keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: über 700. Ständige Vertreter: Dr. Christoph Bergweiler, Gottfried Hörich, Martin Knof, Michael Mewes, Charles Neus, Jens Schmitt, Peter Schwicht und Jean Guido Servais. Stand: 30.06.2011. SJB Abfrage: 11.01.2012.

http://www.jpmam.de

 

 

Erläuterungen

 

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Weder die allgemeine Marktentwicklung, noch ein höheres Risiko spielen für die Generierung dieser FondsErträge eine Rolle. Beispiel: Ein Alpha von 0,5 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 0,5 Prozent bei gleichem Risiko erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass ein aktives FondsManagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet hat. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement.

 

Beta

Gilt als Risikomaß. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, der Fonds ist risikoreicher. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält. Der Beta-Faktor muss im Zusammenhang mit der Korrelation gesehen werden.

 

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

 

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines bestimmten Fonds. Sie wird errechnet, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene aktive Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher dieser Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

 

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten. Die Kennzahl ergänzt und konkretisiert die durch ein positives bzw. negatives Beta angezeigte Richtung der FondsVolatilität durch eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung des Fonds. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren.

 

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Kurs der Substanz des Buchwerts entspricht, dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

 

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch.

 

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dieser Wert bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Er wäre also ein Indextracker. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte oder niedrigere Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

 

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio gibt darüber Auskunft, ob die FondsEntwicklung auch dem Vergleich zu einem „risikolosen“ Investment standhält. Sie ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich. In diesem Fall ist die Kennzahl ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist, als die risikolose Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert der Sharpe Ratio würde bedeuten: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Eine Investition wäre weniger rentabel.

 

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt und ist damit bereit, ein aktives Risiko einzugehen. Ob dieses Risiko gerechtfertig war, diese Frage klärt die nächste Kennzahl.

 

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

 

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

 

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

 

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