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Dienstag, 12.04.2022 12:19 von | Aufrufe: 827

ROUNDUP: ZEW-Konjunkturerwartungen erneut durch Ukraine-Krieg belastet

Flagge der Bundesrepublik Deutschland. ©unsplash.com

MANNHEIM (dpa-AFX) - Belastet durch den Krieg in der Ukraine sind die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Corona-Pandemie gefallen. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW fiel im April gegenüber dem Vormonat um 1,7 Punkte auf minus 41,0 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Im März war der Indikator belastet durch den Krieg in der Ukraine mit Rekordtempo eingebrochen.

Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang auf minus 48,5 Punkte prognostiziert. Zu Beginn der ersten Corona-Welle hatte der Indikator im März 2020 mit minus 49,5 Punkten noch niedriger gelegen. Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Daten.

Die Bewertung der Konjunkturlage verschlechterte sich im April um 9,4 Punkte auf minus 30,8 Zähler. Volkswirte hatten hier mit minus 35,0 Punkten gerechnet.

"Die Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die aktuelle wirtschaftliche Lage schlecht ist und sich noch weiter verschlechtern wird", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Ein kleiner Lichtblick sei der Rückgang der Inflationserwartungen. "Die Aussicht auf eine Stagflation in den kommenden sechs Monaten besteht jedoch nach wie vor", sagte Wambach. Unter einer Stagflation versteht man ein gleichzeitiges Auftreten einer Inflation und einer schwächelnden Wirtschaft.

"So bitter es klingt, es gibt tatsächlich im Moment kaum Lichtblicke", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Massive Verspannungen bei den internationalen Lieferketten, explodierende Inflationsraten und steigende Zinsen sprechen für eine deutliche konjunkturelle Abkühlung." Die Lockdowns in China seien der "Sargnagel" für die angeschlagenen Lieferketten. Es drohe in Deutschland eine Rezession, schreibt Gitzel.

In der Eurozone entwickelten sich die Konjunkturerwartungen und die Lagebeurteilung ähnlich wie in Deutschland. Der Inflationsindikator sank unterdessen um 43,6 Punkte auf 25,9 Punkte. 47,5 Prozent der Experten gehen laut ZEW von einem Anstieg der Inflationsrate auf Sicht von sechs Monaten aus./jsl/bgf/eas


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