Blick auf eine wehende amerikanische Flagge in der Innenstadt von New York.
Donnerstag, 28.04.2022 15:34 von | Aufrufe: 1304

ROUNDUP/USA: Wirtschaft schrumpft im Winter überraschend

Blick auf eine wehende amerikanische Flagge in der Innenstadt von New York. ©unsplash.com

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Wirtschaft ist im Winter überraschend geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,4 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington laut einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Wachstum von 1,0 Prozent gerechnet.

Im vierten Quartal war die Wirtschaft noch um 6,9 Prozent gewachsen. Belastet wurde die Wirtschaft im ersten Quartal vor allem durch eine deutliche Ausweitung des Handelsbilanzdefizits. Der private Konsum und die Investitionen entwickelten sich solide. So stiegen die Konsumausgaben mit annualisiert 2,7 Prozent sogar noch stärker als im Vorquartal.

Ökonomen erwarten nicht, dass die US-Notenbank Fed von ihrer Zinserhöhungspolitik abrücken wird. "Gerade weil der private Konsum und die Investitionen zulegen, hat der Rückgang des BIP für die US-Notenbank keine Konsequenzen", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Die US-Währungshüter haben der Inflation den Kampf angesagt." Schon in der kommenden Woche werde die Fed erneut die Zinsen anheben. Die Auswirkungen der Daten auf die Finanzmärkte hielten sich in daher in Grenzen.

Angesichts der hohen Inflation sieht Dirk Chlench, Ökonom der Landesbank Baden-Württemberg, eher trübe konjunkturelle Aussichten: "Im Ergebnis hat sich für die Vereinigten Staaten die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession erhöht, zumal die US-Notenbank aktuell die geldpolitischen Zügel deutlich anzieht." Die mit der Inflation einhergehenden Realeinkommenseinbußen der privaten Haushalte ließen eine deutliche Zurückhaltung bei den Konsumausgaben erwarten, so Chlench. Andere Experten verweisen auf die Lieferkettenproblematik, die sich durch die harte Corona-Politik in China und den Krieg in der Ukraine noch verschärfen könnte.

US-Wachstumszahlen werden auf das Jahr hochgerechnet, also annualisiert. Sie sind daher nicht direkt mit Wachstumsdaten aus Europa vergleichbar, wo auf eine Annualisierung verzichtet wird. Um näherungsweise auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen./jsl/la/he


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