FRANKFURT (dpa-AFX) - Mitten im Konzernumbau hat die Commerzbank (Commerzbank Aktie)
Für das dritte Quartal verbuchte die Commerzbank 472 Millionen Euro Überschuss - nach roten Zahlen im Vorjahreszeitraum (minus 288 Mio Euro) und im zweiten Quartal des laufenden Jahres (minus 637 Mio Euro). Im Frühjahr hatten die Kosten für den Konzernumbau inklusive des Abbaus Tausender Stellen die Bank in die Verlustzone gerissen.
Nun profitierte der Dax-Konzern von einer Reihe von Sondereffekten: So machte sich der Verkauf der markanten Frankfurter Firmenzentrale 2016 positiv in der Bilanz bemerkbar. Die Commerzbank ist nun Mieter in dem Turm. Auch der Verkauf der Beteiligung am Finanzdienstleister Concardis und die Auflösung eines Gemeinschaftsunternehmens für Ratenkredite mit der BNP Paribas (BNP Paribas Aktie)
Das Tagesgeschäft im dritten Quartal lief unterdessen durchwachsen - der Überschuss im Zinsgeschäft bröckelte weiter ab. Zinstief, ruhige Kapitalmärkte und harter Wettbewerb machen der gesamten Branche zu schaffen.
Der Commerzbank hatten Analysten dennoch einen etwas besseren Gewinn für den Zeitraum Juli bis Ende September zugetraut. Dafür überzeugte das Geldhaus mit einer gestiegenen Kernkapitalquote von 13,5 Prozent - ein Ausweis für die Krisenfestigkeit einer Bank. Die zuletzt vor allem durch Übernahmespekulationen getriebene Aktie stieg am Morgen um knapp 2 Prozent.
Erfolgreich unterwegs ist das Institut weiterhin bei der Gewinnung von Neukunden: Seitdem das Frankfurter Geldhaus im Herbst vergangenen Jahres seinen Fokus auf das Privatkundengeschäft gelegt hatte, gewann es in diesem Bereich netto 587 000 Kunden. Bis zum Jahr 2020 will die Commerzbank zwei Millionen neue Kunden anlocken.
Im Firmenkundengeschäft sind nach Angaben von Finanzvorstand Stephan Engels seit Anfang vergangenen Jahres 4100 Kunden hinzugekommen. "Mehr Kunden heißt mehr Assets, und mit höheren Assets legen wir die Grundlage für eine nachhaltig höhere Profitabilität", sagte Engels.
Ihren Bestand problematischer Schiffskredite will die Commerzbank nach Möglichkeit schneller abbauen als bislang geplant. In den ersten neun Monaten des Jahres wurde dieses Portfolio um 1,5 Milliarden Euro auf 3,3 Milliarden Euro Ende September verringert. Bis zum Ende des Jahres sollen es nach bisheriger Planung 3 Milliarden Euro sein.
Die Commerzbank hatte einst in großem Stil Kredite für neue Frachtschiffe gewährt. Steigende Überkapazitäten und fallende Frachtraten hatten jedoch viele Reedereien in Schieflage gebracht. Langsam entspannt sich die Lage aber. Die Commerzbank kalkuliert entsprechend mit einer geringeren Risikovorsorge in der Abbausparte ACR von noch 400 Millionen Euro nach zuvor 450 Millionen Euro./das/ben/DP/das
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