BERLIN (dpa-AFX) - Die Beteiligungen der Berliner Start-up-Fabrik Rocket Internet arbeiten sich allmählich aus den roten Zahlen. Zumindest beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnten sie die Verlust im vergangenen Jahr zum Teil sehr deutlich reduzieren. Der im Nahen Osten aktive Modehändler Namshi schaffte auf dieser Basis sogar ein kleines Plus von 2,5 Millionen Euro, wie aus am Dienstag veröffentlichten Rocket-Zahlen hervorgeht.
Rocket Internet
Der Kochboxen-Lieferant HelloFresh, der als eine besonders aussichtsreiche Rocket-Beteiligung gilt, konnte den Umsatz mit 597 Millionen Euro nahezu verdoppeln. Der bereinigte EBITDA-Verlust sank dabei leicht von 86,2 auf 82,6 Millionen Euro. Die Firma gilt seit Jahren als Börsenkandidat, ein Anlauf wurde aber bereits abgeblasen - dem Vernehmen nach, weil die Preisvorstellungen zu hoch waren.
Dafür peilt jetzt der Essenszusteller Delivery Hero ("Lieferheld"), an dem Rocket über ein Drittel hält, einen Börsengang an, wie das Unternehmen bereits am Vortag bekanntgab.
Die Rocket-Dachgesellschaft machte einen Verlust von 741,5 Millionen Euro, mehr als drei Mal so viel wie 2015. Auslöser seien unter anderem Abschreibungen beim Verkauf der Essenszusteller La Nevera Rocha und Pizzabo gewesen, hieß es. Außerdem hatte es schon anfang des Jahres eine massive Wertberichtigung bei der Global Fashion Group mit mehreren Online-Modehändlern gegeben. Sie konnte im vergangenen Jahr den Umsatz um gut ein Viertel auf etwas über eine Milliarde Euro steigern und senkte den bereinigten EBITDA-Verlust von 217,2 auf knapp 128 Millionen Euro./so/DP/tos
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