Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund
Mittwoch, 23.10.2019 10:04 von | Aufrufe: 840

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Enttäuschte Brexit-Hoffnungen bremsen

Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Erneute Verzögerungen beim Brexit-Drama haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch ein wenig verunsichert. In der ersten Handelsstunde sank der Leitindex Dax um 0,25 Prozent auf 12 722,53 Punkte. Noch in der Vorwoche war er erstmals seit August vergangenen Jahres wieder über 12 800 Punkte geklettert.

Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader sprach von einem kleinen Rücksetzer nach dem starken Wochenauftakt. Doch "solange sich der Dax über der Marke von 12 500 Punkten halten kann, bleibt der kurzfristige Ausblick aus charttechnischer Sicht positiv". Der MDax für mittelgroße Werte verlor am Mittwoch 0,58 Prozent auf 26 092,83 Punkte und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,44 Prozent auf 3588,91 Zähler.

Beim Abschied Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) stehen die Zeichen auf eine erneute Verschiebung. Der 31. Oktober als Wunschtermin von Premierminister Boris Johnson ist nach einem nervenaufreibenden Auf und Ab bei Abstimmungen im britischen Unterhaus wohl nicht mehr zu halten: Die Abgeordneten billigten am Dienstagabend zwar Johnsons Gesetzesrahmen für den Brexit-Deal im Grundsatz, ließen seinen straffen Zeitplan für die Brexit-Beratungen aber durchfallen.

Daraufhin legte Johnson das gesamte Gesetzgebungsverfahren zum EU-Austritt auf Eis. Er muss nun wider Willen erneut das Gespräch mit Brüssel suchen. EU-Ratspräsident Donald Tusk kündigte noch am Dienstagabend an, er wolle den 27 übrigen Mitgliedsländern empfehlen, der Bitte um eine Fristverlängerung nachzukommen - auch um einen ungeregelten britischen Austritt zu verhindern.

Die Aktien von Halbleiterherstellern litten unter einem schockierenden Ausblick auf das Schlussquartal des US-Chipkonzerns von Texas Instruments : Für Dax-Schlusslicht Infineon (Infineon Aktie) ging es um knapp vier Prozent bergab. Im MDax zählten die Titel des Apple (Apple Aktie) -Zulieferers Dialog Semiconductor mit minus 1,3 Prozent zu den größten Verlierern, und im Nebenwerte-Index SDax büßten Papiere des Chipindustrie-Ausrüsters Aixtron fast vier Prozent ein.

Dagegen überzeugte KWS Saat mit vorläufigen Resultaten für das vergangene Geschäftsjahr sowie dem Ausblick: Die Aktien eroberten mit über viereinhalb Prozent Plus die SDax-Spitze. Der Saatguthersteller konnte dank guter Geschäfte mit Getreide- und Maissaat den Umsatz sowie die Gewinne steigern und will im neuen Jahr noch einen Zahn zulegen. Dank der starken Schlussspurts im Zuckerrübengeschäft als profitabelster Sparte habe KWS die operativen Ergebniserwartungen übertroffen, lobte Knud Hinkel vom Analysehaus Pareto Securities.

Ansonsten sorgten Analystenkommentare für Kursausschläge. Die Aktien des Kunststoffspezialisten Covestro (Covestro Aktie) gewannen nach einer Kaufempfehlung der Commerzbank (Commerzbank Aktie) fast ein Prozent, was einen der vorderen Plätez im Dax bedeutete. Nach einem trägen ersten Halbjahr könnten die Verkaufszahlen in der zweiten Jahreshälfte und ins Jahr 2020 hinein wieder anziehen, schrieb Analyst Michael Schäfer. Das sollte sich auch gewinnseitig bemerkbar machen.

Beim Autozulieferer und Reifenhersteller Continental (Continental Aktie) wog eine positive Studie zunächst schwerer als eine Gewinnwarnung des finnischen Branchenkollegen Nokian Renkaat: Die Conti-Titel verteuerten sich um 1,3 Prozent, nachdem Mainfirst sie hochgestuft hatte und nun ein Kaufvotum ausspricht. Die Komplettabspaltung der Antriebssparte dürfte zu einer deutlichen Neubewertung des Restkonzerns führen, hieß es.

Die Anteilseigner von Gerresheimer konnten sich über einen Kursanstieg um rund drei Prozent und den ersten Platz im MDax freuen, nachdem die US-Bank JPMorgan die Aktie hochgestuft hatte und sie nun "Neutral" sieht. Das insgesamt erwartungsgemäß verlaufene dritte Quartal des Spezialverpackungsherstellers liefere den Optimisten mehr Argumente als den Pessimisten, begründete Analyst David Adlington seine Neubewertung./gl/mis


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