(neu: Aktienkurs und Börsenwert aktualisiert)
SEATTLE (dpa-AFX) - Ein starkes Weihnachtsgeschäft und florierende Cloud-Dienste haben Amazon (Amazon Aktie)
Der Konzern von US-Starunternehmer Jeff Bezos hatte bereits das beste Weihnachtsgeschäft seiner Geschichte verkündet. Der Finanzbericht unterstrich dies nun. So gewann der "Prime"-Service, der unter anderem schnelleren Versand und Zugang zu Amazons Streaming-Angebot verspricht, laut Bezos so viele neue Kunden hinzu wie noch nie zuvor.
Amazon investierte dieses Jahr massiv in seine Versandlogistik, um möglichst vielen "Prime"-Kunden das Versprechen von Lieferungen innerhalb von 24 Stunden zu erfüllen. Die Ausgabeoffensive scheint sich bereits ausgezahlt zu haben. Mittlerweile habe Amazon weltweit über 150 Millionen zahlende "Prime"-Abonnenten, so Bezos. "Wir haben Prime schneller gemacht", führte der Konzernchef aus - die Anzahl von Artikeln, die US-Kunden innerhalb von einem Tag oder noch am Tag der Bestellung erhielten, habe sich im vergangenen Jahr vervierfacht.
Zudem kann der Konzern sich weiter auf sein lukratives Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet verlassen. Die Web-Plattform AWS, Amazons Ertragsperle, die Cloud-Services an Unternehmen verkauft und in diesem Bereich Marktführer ist, steigerte die Einnahmen um 40 Prozent auf 10 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn der Sparte kletterte um 19 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar, wie der weltgrößte Online-Händler am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Amazon steht im Cloud-Geschäft zugleich unter Konkurrenzdruck durch Microsoft (Microsoft Aktie)
Mit dem Quartalsbericht übertraf Amazon die Markterwartungen bei Weitem. Analysten hatten angesichts der hohen Investitionen in die Liefer- und IT-Infrastruktur mit deutlich schlechteren Zahlen gerechnet. Anleger ließen die Aktie im frühen US-Handel um rund neun Prozent steigen - und hoben damit den Börsenwert von Amazon wieder über die Marke von einer Billion Dollar. Der Online-Händler hatte sie erstmals zwar schon 2018 überschritten, notierte dann aber wieder darunter. Bezos, der nach Berechnungen des Magazins "Forbes" schon zuvor der reichste Mensch mit einem Vermögen von 116 Milliarden Dollar war, wäre mit dem Kursplus weitere gut zehn Milliarden Dollar reicher.
Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 steigerte Amazon den Gewinn von 10,1 Milliarden auf 11,6 Milliarden Dollar. Die Erlöse des Konzerns kletterten von 232,9 Milliarden auf 280,5 Milliarden Dollar. Damit verzeichnet der Online-Shopping-Gigant zwar nach wie vor ein sehr starkes Wachstum, bleibt jedoch noch immer weit entfernt vom weltgrößten Einzelhändler Walmart
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