Flugzeug von TUI
Dienstag, 08.02.2022 14:06 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1056

Quartalszahlen: Tui: Anleger vor einem langen "Weg aus einem tiefen Tal der Tränen"

Flugzeug von TUI ©iStock

Foto: Philipp von Ditfurth - dpa

Der Reiseveranstalter Tui hat am Dienstag neue Unternehmenszahlen präsentiert und will erste Staatshilfen bis zum April zurückzahlen. Die Manager-Spitze erwarte ein ähnliches Sommergeschäft wie vor der Krise 2019.

Der Konzernumsatz betrug 2,37 Milliarden Euro im ersten Quartal 2022, was einem Anstieg um 1,9 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahrjahreszeitraum entspricht. Den saisonal üblichen Verlust konnte Tui deutlich auf 274 Millionen Euro verringern, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht. Zudem verzeichne der Reisekonzern eine starke Buchungsdynamik für den Sommer 2022.

Fritz Joussen, Tui-Vorstandsvorsitzender, äußerte sich dazu folgendermaßen: "Wir erwarten einen starken Sommer 2022. Der Weg aus der Pandemie zeichnet sich immer klarer ab. Die Nachfrage nach Reisen ist über alle Märkte hoch. Tui hat die Zeit zur Transformation genutzt: Wir sind heute schlanker und effizienter und werden profitabler als vor der Krise. Auf dieser Basis werden wir die Rückführung der staatlich gewährten Hilfen und die Ausrichtung auf neues Wachstum vorantreiben."

Zudem kündigte Tui an, erste Staatshilfen bis zum 1. April 2022 in Höhe von rund 700 Millionen Euro aus dem drei Milliarden Euro schweren KfW-Kredit zurückzahlen zu wollen. Liquidität sei derzeit kein Problem, sagte Joussen. Im Winter-Quartal belief sich die Summe der Liquidität auf 3,3 Milliarden Euro. Des Weiteren ist der Tui-Vorstand gewillt, die Staatshilfen komplett zurückzuzahlen. Dafür wäre es wichtig, dass die Aktionäre auf der heutigen Hauptversammlung für eine weitere Kapitalerhöhung in Höhe von 1,7 Milliarden Euro stimmen.

Konstantin Oldenburger, Marktanalyst CMC Markets, sieht die gewaltigen Kapitalerhöhungen problematisch, da das Ergebnis je Aktie in Zukunft dadurch enorme Schwierigkeiten haben dürfte, das Vorkrisenniveau zu erreichen. Ein weiteres Problem das Oldenburger ausmacht, ist der enorme Schuldenberg, "für den Zinsen fällig werden, die natürlich Quartal für Quartal und Jahr für Jahr den Gewinn mindern, bis sie irgendwann zurückgezahlt sind."

Sein Fazit: "Wer als Anleger an die Tui glaubt, muss sich bewusst sein, dass man mit der eigenen Investition fast ein bisschen Roulette spielt, da die operative Lage des Unternehmens von einer sehr labilen Bilanz abhängt. Ein möglicher Ausweg aus dem Dilemma wäre der Verkauf der einzelnen Unternehmenssparten, um den Versäumnissen der letzten Jahre Rechnung zu tragen und die Bilanz zu verbessern. Aber dass dieser extreme Schritt bereits in der Führungsetage auf dem Tisch liegt, darf bezweifelt werden. Für Anleger mit Hang zum Risiko und langem Atem könnte sich die Geduld am Ende allerdings auszahlen, den langen Weg aus einem tiefen Tal der Tränen mit dem Konzern aus Hannover gemeinsam zu gehen."

Das Finanzhaus Barclays sieht hingegen für Tui und seine bestehenden Aktionäre kaum Hoffnung. Mit Schulden in Höhe von mehr als 10 Milliarden Euro ist eine umfangreiche Kapitalbeschaffung erforderlich, um die Bilanz zu korrigieren. "Dies birgt ein erhebliches Risiko der Verwässerung", so Analysten der drittgrößten Bank in Großbritannien. Sie setzt das Kursziel für Tui auf umgerechnet 2,37 Euro je Aktie.


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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion

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