Das vergangene Quartal war von widersprüchlichen Trends geprägt. Jetzt hat die größte US-Bank die Zahlen zum zweiten Jahresviertel vorgelegt. Sie gelten als Indikator für die gesamte Wirtschaft.
Der Gewinn von JPMorgan sank im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf 8,65 Milliarden US-Dollar, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Dies sei vor allem auf den Aufbau von Cash-Reserven zurückzuführen. Vor einem Jahr profitierte JPMorgan noch von einer Auflösung von Reserven in Höhe von drei Milliarden US-Dollar.
Die Umsätze stiegen um ein Prozent auf 31,63 Milliarden US-Dollar, was durch höhere Zinsen begünstigt wurde. Dennoch blieben die Zahlen unter den Erwartungen der Analysten.
"Wir haben es mit zwei gegensätzlichen Faktoren zu tun, die nach unterschiedlichen Zeitplänen arbeiten", zitiert CNBC JPMorgan-CEO Jamie Dimon.
Und weiter: "Die US-Wirtschaft wächst weiter. Sowohl der Arbeitsmarkt als auch die Ausgaben der Verbraucher bleiben stark. Aber die geopolitischen Spannungen, die hohe Inflation, das schwindende Verbrauchervertrauen, die Ungewissheit über die Höhe der Zinssätze und die noch nie dagewesene quantitative Geldstraffung, kombiniert mit dem Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen auf die globalen Energie- und Lebensmittelpreise, werden sehr wahrscheinlich irgendwann negative Folgen für die Weltwirtschaft haben."
Laut Dimon habe sich die Bank dafür entschieden, ihre Aktienrückkäufe "vorübergehend" auszusetzen, um die aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen zu erfüllen. Dies war von Analysten bereits Anfang des Jahres befürchtet worden.
JPMorgan-Aktien sind in diesem Jahr um rund 24 Prozent gefallen. Die Titel stehen nach Veröffentlichung der Zahlen vorbörslich im Minus.
Morgan Stanley wird die Quartalsergebnisse ebenfalls am heutigen Donnerstag vorlegen, gefolgt von Wells Fargo und der Citigroup am Freitag. Am Montag berichten die Bank of America und Goldman Sachs.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion
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