Hamburg (aktiencheck.de AG) - Jochen Reichert, Analyst von Warburg Research, stuft die Aktie von QSC (q.beyond AG Aktie) weiterhin mit "halten" ein.
QSC befinde sich derzeit in einer Transformationsphase, die ca. 18 bis 24 Monate anhalten dürfte. In der Vergangenheit sei QSC strategisch als unabhängiger Netbetreiber mit Fokus auf mittelständische Unternehmen und TK-/Kabelanbieter positioniert gewesen. Mit strukturellen Rückgang der Nachfrage bei DSL-Vorleistungsprodukten bzw. DSL-Leitungen (2010 yoy: -18%) und klassischer Sprachtelefonie (Call-by-Call, Preselection: 2010 yoy: -10%) positioniere sich QSC neu und verlängere die Wertschöpfungskette.
Insbesondere positioniere sich QSC als Outsourcing-Dienstleister für TK-Netzwerkmanagement (Kunden: Tele2 (TELE2 AB B SK 1,25 Aktie), freenet (Freenet AG Aktie)) und Hosting (Übernahme von IP Partners, 10 Tsd. Server im Betrieb).
Zukünftig solle das Dienstleistungsangebot um das Thema "Cloud" sowie um das Thema "Verschmelzung von Festnetz- und Mobilfunkdienstleistungen" erweitert werden. In den nächsten 24 Monaten sollten traditionelle Sprach- und Breitbandumsätze weiter rückläufig sein. Jedoch sei davon auszugehen, dass rückläufige Umsätze im Altgeschäft durch die Akquisition von IP Partners (Umsatzbeitrag 2011e: EUR 17 Mio.) sowie durch das Neukundengeschäft kompensiert werden sollten.
Bisher sei in den Prognosen der strukturelle Rückgang im klassischen TK-Geschäft nicht ausreichend antizipiert worden. Daher würden die Umsatzprognosen für 2011e um 3,4% und für 2012e um 6,9% zurückgenommen. Ohne die Akquisition von IP Partners (erwarteter Umsatzbeitrag 2011e EUR 17 Mio.) wäre die Rücknahme der Umsatzerwartungen noch viel stärker ausgefallen. Auf Basis der Anpassung der Umsatzerwartungen würden die EBIT-Schätzungen entsprechend reduziert (2011e: -9,2%; 2012e: -11,7%).
Zu berücksichtigen sei, dass in den Geschäftsjahren 2011e und 2012e aus dem Vertragsverhältnis mit Tele2 EUR 20 Mio. EBITDA-Beitrag enthalten seien, die nicht Cash Flow relevant seien. Diese würden ab 2013 wegfallen. Es sei davon auszugehen, dass eine Reduktion der Netzwerkkosten und höhere Marge bei neuen Dienstleistungen den Wegfall des EBITDA-Beitrags auffangen dürften.
Im Dezember 2010 habe QSC den Tele2-Anteil an der ehemals gemeinsamen Netzgesellschaft Plusnet übernommen. Im Zuge der Transaktion habe Tele2 EUR 66 Mio. für die Vertragsauflösung und QSC EUR 38 Mio. für den Erwerb der Anteile bezahlt. Somit sei QSC netto EUR 29 Mio. an Barmitteln zugeflossen.
Auf Basis der neuen Prognosen werde das DCF-basierte Kursziel von EUR 3,50 auf EUR 3,20 reduziert. Damit ergebe sich ein Upside von 19%.
Das Rating für die QSC-Aktie bleibt unverändert bei "halten", so die Analysten von Warburg Research. Zum einen würden in 2011e Katalysatoren durch die Transformationsphase für eine deutliche Kursperformance fehlen. Zum anderen würden die erwarteten FCF pro Aktie (FCF pro Aktie EUR 0,15) für ein faires Bewertungsniveau sprechen. (Analyse vom 23.03.2011) (23.03.2011/ac/a/t)
\nOffenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen handeln regelmäßig in Aktien des analysierten Unternehmens. Weitere möglichen Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.