Ein Wlan-Router (Symbolbild).
Mittwoch, 13.04.2022 17:02 von | Aufrufe: 1519

Pumpenhersteller KSB stoppt wegen Cyberattacke vorerst Produktion

Ein Wlan-Router (Symbolbild). pexels.com

FRANKENTHAL/MAINZ (dpa-AFX) - Wegen einer Cyberattacke hat der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB aus Frankenthal (Pfalz) die Produktion in Deutschland bis zum 20. April eingestellt. "In anderen Ländern wird auf Basis der lokalen Lage entschieden", sagte ein Firmensprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben in der vergangenen Woche Unregelmäßigkeiten festgestellt und nach Rücksprache mit externen Spezialisten die Server vom Netz genommen." Vermutlich sollten bei dem Angriff Daten verschlüsselt und Lösegeld erpresst werden. Ein Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sei nicht ersichtlich, hieß es.

"In Gesprächen mit befreundeten Unternehmen und mit Behörden haben wir erfahren, dass derzeit Angriffe verstärkt auf deutsche Unternehmen gefahren werden", sagte der Sprecher. In der Vergangenheit waren zum Beispiel der Koblenzer Fahrradhersteller "Canyon Bicycles" und die Technischen Werke Ludwigshafen das Ziel von Cyber-Angriffen geworden.

Die Landesregierung hatte vor kurzem gewarnt, wegen des Ukraine-Konflikts sei auch in Rheinland-Pfalz von einer "erhöhten abstrakten Gefährdungslage" der Cybersicherheit auszugehen. Digitalminister Alexander Schweitzer (SPD) hatte Unternehmen und Organisationen der kritischen Infrastruktur aufgefordert, Warnungen und Empfehlungen der Sicherheitsbehörden, etwa auf den Webseiten der Allianz (Allianz Aktie) für Cyber-Sicherheit, aufmerksam zu verfolgen. Zur kritischen Infrastruktur gehören etwa Energie, Gesundheit und Telekommunikation.

KSB hat nach eigener Aussage Strafanzeige erstattet. Man arbeite eng mit der Abteilung für Cyber-Kriminalität des Landeskriminalamts zusammen, sagte der Sprecher. "Wir versuchen zurückzuverfolgen, über welche IP-Adressen der Angriff erfolgt ist."

Das Unternehmen sei schon einmal das Ziel gewesen, im vergangenen Jahr in einem europäischen Land. "Das haben wir erfolgreich bewältigt. Auch jetzt arbeiten wir das systematisch und professionell ab. Ohne Panik", sagte der Sprecher. "Wir gehen davon aus, dass wir ab Mittwoch wieder mit der Produktion zumindest in Teilen beginnen können. Die einzelnen Systeme sollen wieder hochgefahren werden, wenn sie gecheckt und virenfrei sind", kündigte der Sprecher an. Zuvor hatten mehrere Medien über den Produktionsstopp berichtet.

KSB beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15 000 Menschen. Das 1871 in Frankenthal gegründete Unternehmen stellt Pumpen und Armaturen etwa für Kraftwerke, Abwasserentsorgung und den Bergbau her. Den Gewinn für 2021 gibt KSB mit 110,3 Millionen Euro an./wo/DP/men


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